Thema: Streukrebs
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Alt 29.08.2008, 07:52
Rela Rela ist offline
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Registriert seit: 19.08.2008
Beiträge: 11
Standard AW: Streukrebs

Hallo, alle Ihr Lieben, all Ihr Lieben, die mir geantwortet haben, Ihr alle zusammen, danke für Eure Beiträge. Mein über alles geliebter Onkel Hans ist am 28.08.2008 um 0.00 Uhr gestorben. Oh, ich weine jetzt so sehr beim schreiben. Aber ich möchte Euch trotzdem berichten. Am Montag war ja die Bestrahlung, danach war Onkel Hans einfach erschöpft, einfach fertig. Klaus hat von Montag auf Dienstagnacht nur mit Onkel Hans zu tun gehabt, er hat nicht geschlafen. Am Dienstagmorgen als ich kam, sagte Klaus, dass Onkel Hans eine sehr, sehr schlechte Nacht gehabt hätte. Ich ging zu Onkel Hans, und ich küsste ihn und sagte, guten morgen, mein Liebchen, wie geht es Dir? Er sagte schwach, ach ich weiß nicht. Dann habe ich die Waschschüssel an's Bett geholt und sagte, mein Schätzchen, jetzt mache ich Dich erst mal fein, und dann frühstücken wir. Als ich anfing, ihn zu waschen, sagte er zu mir, das brechen wir jetzt ab. Ich sagte, ach Onkel Hans, wir haben doch gerade erst angefangen, da sagte er, nein, ich meine die Bestrahlungen breche ich ab. Ich sagte, Onkel Hans, wenn es Deine Entscheidung ist, dann finde ich es okay. Ich fragte ihn, ob er ein Butterbrötchen möchte, nein heute esse ich nicht's mehr. Ich gab ihm seine Medikamente. Er war so erschöpft.
Dann kam Schwester Elisabeth von der Palliativ-Ambulanz, ich sagte ihr, dass ich solche Angst hätte. Sie sagte, ihr Onkel ist bei ihnen so gut aufgehoben, er fühlt sich wohl und spürt, dass sie bei ihm sind. Dann ging sie an's Telefon und rief den Hausarzt an und sagte, er macht sich zum sterben bereit. Sie hat Morphium für intravenös bestellt. Ich brach fast zusammen, obwohl ich es ja schon geahnt habe. Dann kam Herr Sprenger vom ehrenamtlichen Hospiz, er war über 2 Stunden da, wir haben beide am Bett gesessen. Onkel Hans hat nur ein bisschen Tee getrunken. Am Dienstagabend sagte ich zu Klaus, ich werde die Nacht auch hier bleiben, damit du dich ausruhen kannst. Ich habe mir eine Decke auf den Boden neben Onkel Hans seinem Bett gelegt. An Schlaf war nicht zu denken, aber ich habe es gerne in Kauf genommen. Am Mittwochmorgen kam Schwester Elisabeth, sie sagte, er hat nicht mehr viel Zeit. Wir haben ihn gewaschen und fein gemacht. Sie hat mir viel Kraft gegeben. Am Nachmittag kam sie wieder, und setzte ihm die Butterflynadel in den Oberschenkel, sagte ich müsse ihm ab jetzt die Morphine etc. über die Kanüle geben. Oh, ich sagte, ich habe Angst, ich hab doch so was noch nie gemacht. Sie hat ihm das Morphium eingespritzt und sagte, das schaffen Sie. Onkel Hans konnte ja nicht's mehr schlucken. Sie hat mir alle Spritzen aufgezogen, verschiedene Mittel. Alles beschriftet, Tavor-Tabletten für die Wangentasche. Habe nur bei Onkel Hans am Bett gesessen, habe ihm gesagt, wie sehr Klaus und ich ihn lieben, habe mich bedankt für seine Liebe. Am Abend kam Schwester Marilen, sie sagte wenn es soweit ist, es könnte sein, dass Blut aus dem Mund kommt. Ich war so verzweifelt. Um 21.00 Uhr fing sein Kampf an. Um 23.00 Uhr musste ich ihm das Morphin spritzen usw. Habe ihm immer wieder die Lippen befeuchtet, die Stirn abgewischt. Onkel Hans hatte es so schwer, auf einmal schloss er seine Lippen, lächelte, dann sprudelte Blut aus Nase und Mund. Klaus hat ihn gehalten. Mein über alles geliebter Onkel Hans war tot. Oh, mein Gott. Klaus und ich sind auf den Balkon, haben eine geraucht. Dann sagte ich zu Klaus, jetzt werden wir Onkel Hans fein waschen und ein neues Oberteil anziehen, aber ich habe Angst. Klaus sagte, mein Schatz, das schaffst Du. Du bist bewunderswert, ich liebe Dich. Wir beide haben Onkel Hans gewaschen, neu angezogen.
Ich werde Onkel Hans immer lieben, er wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Ich bin so traurig. Aber ich habe einen kleinen Trost, er braucht nich mehr zu leiden.
Onkel Hans, ich liebe Dich, tschüss mein geliebter Onkel Hans.

Euch allen nochmals vielen lieben Dank. Es hat mir sehr gut getan, mich Euch mitzuteilen und Eure Teilnahme zu spüren.
Danke, danke und nochmals danke
Eure Rela
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