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Alt 07.10.2003, 12:59
Gast
 
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Standard INOPERABEL?? Bedeutet das das Ende??

Liebe Maggi,

so gerne würde ich Dir gute Erfahrungen berichten....Die Tatsache, dass wohl eine Peritonealkarzinose vorliegt, ist nicht sehr günstig.Bestehen denn weitere Metastasen? Es soll doch in der MHH (Hannover) einen Dr. Piso geben, der Peritonealkarzinosen operiert. Auch in Wiesbaden gibt es eine Adresse. Ich wusste zum Zeitpunkt der Erkrankung nichts davon. Hätte zumindest diese Option als second opinion wahrgenommen, solange mein Mann noch kräftig war.An Deiner Stelle würde ich zumindest mal anfragen und event. Unterlagen hinfaxen.
Bei meinem Mann waren noch Mikrometastasen in der Leber, die sich jedoch trotz Chemo vergrößert haben. Wir hatten verschiedene Möglichkeiten der Onkologen, haben leider ziemlich "daneben" gegriffen und so wurde bei meinem Mann nach der Op mit der Chemo ELF begonnen, die sich nicht nur als absolut unwirksam erwiesen hat, sondern ihm auch noch Haarausfall eintrug (was psychologisch zusätzlich stresste). Heute weiss ich, Platin (cisplatin oder oxaliplatin) wäre besser gewesen.
Mein Mann war 60 J., und wir sind erst in die Klinik, als mein Mann vor Schwäche nicht mehr die Treppen steigen konnte. Er hatte nur noch einen Hb von 7. Innere Blutungen am Primärtumor. Diagnose: Adenokarzinom T3 (aber auch Lymphknotenbefall, Peritonealkarzinose, winzigste Metast. in der Leber) Leider muss ich heute sagen, hatte er sehr wohl Beschwerden, die er ignoriert hat und auf sein gerne-gut-essen zurückgeführt hat.Auch die konsultierten Ärzte haben absolut nicht auf zwar unspezifische, dennoch erhöhte Werte (z.B. Blutsenkungserh., CRP etc) reagiert).
Ich denke immer noch, dass Euer Weg, zunächst ohne Op auszukommen doch der sicherere ist (wohlgemerkt, ich bin med. Laie, habe mir nur auch inzwischen Kenntnisse angeeignet). Bei der Op streute der Tumor zu sehr. Mein Mann lebte nach der Diagnose noch 7 Monate,- aber dazu muss ich gleich sagen, dass das nicht so sein muss.Ich kenne Fälle, die eine bessere Lebenserwartung haben.
Ich verstehe sehr gut, wie verzweifelt Du bist.Ich war auch verzweifelt und bin es noch. Ich musste auch alleine kämpfen,- es ist wichtig zu kämpfen.Lass Dich von den Ärzten nicht einschüchtern. Frag nach, informiere Dich!
Bei meinem Mann hätte eine psychologische Intervention auch nichts genutzt. Er war ein kräftiger, lebenslustiger Mann, nie krank, immer fleissig und es war grauenvoll ihn so "verkümmern" zu sehen. Ich weiss nicht, was ihn mehr belastet hat, die Schmerzen oder die Seelenqual. Ich denke fast die Seelenqual.
Ich denke, Ihr habt jetzt erst mal einen Stop bzw sogar eine kleine Remission erreicht und das ist doch nicht schlecht.Ich wollte Dich hiermit nicht entmutigen,- ich denke nur einer der beiden Partner sollte versuchen die "Regie" zu übernehmen (und da der kranke Partner meist nicht dazu in der Lage ist...) und das geht nur, wenn man auch event. nicht so günstige Prognosen kennt.
Es gäbe noch mehr dazu zu sagen, ich möchte mich nur hier nicht mehr so ausführlich verbreiten. Wenn Du möchtest, gib mir einen privaten mailkontakt, dann berichte ich Dir noch mehr.Es gibt eine Reihe schlechter Erfahrungen, die ich hier nicht breittreten möchte.
Ich würde mich freuen, von Dir zu hören. Mir liegt mir so sehr am Herzen, dass andere Menschen die "Kurve" besser bekommen.
Ich wünsche Euch viel Erfolg,- gib nicht auf!
Liebe Grüße, Nadine
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