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Alt 25.09.2008, 20:33
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josie&josie josie&josie ist offline
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Standard AW: Wieso überhaupt Therapie, wenn es doch nicht hilft?

lieber robert,

deine wut kann ich nachvollziehen.
ich bin 28 jahre alt, mein mann 34. und er hat auch BSDK mit mehreren metastasen in der leber.

auch ich hab mir die frage oft gestellt - wozu der scheiss, gibt es überhaupt chancen??

antwort aber:
ja, die gibt es. ein beispiel dafür ist petra loos, auch hier im forum. sie hatte BSDK mit mehreren metastasen im bauchfell , vielleicht sogar noch in anderen organen - glaub ich fast, weiß ich aber nicht genau.
petra hat jahrelang gekämpft mit chemotherapie. sie ist nun seit mehreren jahren in remission!
das mal so zum hoffnungschöpfen.

dass die überlebenschancen sehr gering sind, streitet hier niemand ab, alle wissen dass BSDK zu den tödlichsten krankheiten dieser erde gehört.
aber lieber robert..
chemotherapie muss nicht heilung bedeuten.. sie verlängert leben, sie verringert beschwerden..
mein mann bekam seine diagnose vor mittlerweilen fast 8 monaten.
seit 7 monaten bekommt er chemotherapie.
es geht ihm fantastisch! er hat kein gewicht verloren, kann wie immer sporteln, geht voll arbeiten und all seinen hobbys mit freude nach.
chemotherapie ist kein zuckerschlecken, aber ohne chemotherapie wäre er heute mit sicherheit nicht mehr am leben...
das ist fakt...

weißt du, wenn die chemo greift, dann bedeutet das lebenszeit und lebensfreude, -energie und zuversicht.
du kannst deine mutter mit ein bisschen glück noch lange bei dir haben! und das ist kein beschwichtigender spruch sondern wirklichkeit, so wie du an unserem beispiel siehst.

bei uns war es auch schon mal so dass es ihm ganz arg beschissen ging und die ärzte meinten er hätte nicht mehr lange. das war nach der ersten therapie die nicht gegriffen hat. aber sobald die ärzte sehen dass eine therapie nicht greift, wird eine andere gewählt. und die hat bei ihm gegriffen. damals hatte er schon über 20 metastasen in der leber, die größten waren 3cm groß!!
und jetzt.. es sind ganz viele nicht mehr da, die großen werden kleiner... die nächste große untersuchung ist nächsten freitag.

robert, deine wut ist verständlich.
uns alle hier hat die krankheit aus heiterem himmel getroffen, wie ein schlag ins gesicht, der dir all deinen boden unter den füssen wegnimmt.
wir alle haben lernen müssen damit umzugehen, unsere wut zu kanalisieren und zuversicht aus kleinen fortschritten zu schöpfen.
auch du wirst das lernen.. hab keine angst vor dem weg der da vor euch liegt - das ist ein kampf, wohl war. wandle deine wut in energie um, du wirst sehr viel davon brauchen!

wenn die diagnose erstmal gesackt ist, wirst du viele stadien der emotionen durchgegangen sein. wut, so wie jetzt.. verzweiflung, trauer, hoffnung. halte an der hoffnung fest.
sie ist nämlich sicher nicht unbegründet..!!


alles liebe
verena
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