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Alt 12.10.2008, 13:11
Kyria Kyria ist offline
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Beiträge: 138
Standard AW: Lungenkrebs bei Kettenraucher

Hallo zusammen,

um das Thema "Schuld" geht es mir überhaupt nicht. Wenn man meine Beiträge genau liest, kann man leicht ersehen, daß ich das Wort "Schuld" nie benutzt habe.

Es geht mir um die Frage, warum es meinem Exmann Zeit seines Lebens bedauerlicherweise nicht gelungen ist, diese massive Selbstgefährdung, der er sich als starker Raucher stets ausgesetzt hat, einzudämmen oder idealerweise gleich ganz zu stoppen.

Er hat bereits seit Jahren stark gehustet, jeden Morgen erstmal minutenlang Schleim abgehustet. Warum hat er all diese Beeinrächtigungen in Kauf genommen, ohne zu versuchen, die Ursache dafür anzugehen?

Mir ist schon klar, daß Rauchen eine Sucht ist. Schließlich war ich selbst mal nikotinsüchtig. Aber es gibt auch jede Menge Hilfsangebote, um sich aus einer Sucht zu befreien.

Verbittert bin ich nicht. Eher geschockt. Irgendwie passt nix zusammen: Daß dieser starke, eigenwillige, charmante Mann ausgerechnet an Lungenkrebs zu Grunde geht, das will nicht in mein Hirn.

Klar, er hat mit dem Risiko gelebt, jeden Tag. Hat viel zu viel geraucht und sich auch ansonsten nicht gerne an Vorgaben und Vorschriften gehalten: Hat sehr viel gearbeitet, gerne gefeiert, ist rasant Auto gefahren.

Ein Leben im Zeitraffer, auf der Überholspur.

Trotzdem, oder gerade deshalb bleibt für mich die Frage:

Warum diese dauernde Selbstgefährdung? Was treibt einen Menschen dazu, sein Leben immer wieder täglich neu aufs Spiel zu setzen?

Ganz ehrlich: Ich will wirklich niemanden hier mit dem Thema verletzen oder zu nahe treten. Aber für mich ist das eine sehr wichtige Frage, die mich stark beschäftigt.

Vielleicht geht es ja anderen Angehörigen und Hinterbliebenen ähnlich wie mir. Wäre schön, wenn wir gemeinsam ein paar Antworten finden würden.

Liebe Grüße
Kyria
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