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Alt 26.11.2008, 17:32
marlis69 marlis69 ist offline
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Standard AW: Auf einmal war er da, der Krebs bei meinem Papa!

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Zitat von Sanni412 Beitrag anzeigen
Hallo Ihr Lieben!
Bin seit gut einer Woche stille Mitleserin und wollte bis zur endgültigen Diagnose bei meinem Papa auch nichts beitragen!
Teilweise finde ich hier Hoffnung, mehr aber noch "Verstehende".
Am Dienstag Abend, letzter Woche bekam ich den Anruf, der mein Leben durcheinander brachte und in ein völliges Chaos stürtzte! "Dein Papa hat Lungenkrebs", sagte seine Lebensgefährtin!
Meine Welt brach zusammen, mein Papa? NEIN, mein Papa nicht!
Er wird doch erst 61, auch wenn das sicher älter ist, als viele viele andere Betroffene hier!
Er ging mit leichten Atembeschwerden zum Arzt, sonst keine Symptome! Die ersten Untersuchungen ergaben dann recht rasch, dass nur noch eine palliative Behandlung möglich ist, weil der Haupttumor zu groß ist (ca. Tennisball) und es viele viele kleine Metastasen im anderen Lungenflügel, sowie 2 weitere in der Leber gibt!
Ich hab so eine Angst!
Erschwerend dazu kommt, das er nun ein Loch im Rippenfell (Pneumothorax) hat, den man ihm wahrscheinlich bei der Lungenpunktion (er hatte über einen Liter Flüssigkeit im Pleuraspalt) zugefügt hat.
Die Ärztin sprach den Satz nicht zu Ende, was passieren könnte, wenn sich das Ding nu entzündet :-(
Ich wohne in Berlin, mein Papa liegt im KH in Hildesheim! Er ist sooooo weit weg.
Gestern bekamm er die erste Chemo, die hat er super vertragen. Ich hoffe nun, dass er lange lange stark bleibt, und Jahre damit leben kann, auch wenn mein Verstand mir was anderes sagt.
Ach so, es ist ein Plattenepithelkarzinom!
Er selber ist sehr optimistisch und stark, aber auch realistisch!
Das schlimmste sind die Fragen meines 6 jährigen Sohnes "Muss Opa sterben?" "Wann darf Opa nach Hause?".
Ich bin stark, aber auch schwach, fühle mich so hilflos, will aber die Hoffnung nicht aufgeben, ich bin überfordert.
Habe drei Prüfungen vor mir (schriftlich, halbpraktisch, praktisch), weiß nicht, wie ich das schaffen soll. Meine Gedanken sind bei meinem Papa und meinem Sohn, kann mich nicht konzentrieren!
Es tut gut, es mal aufzuschreiben, viele liebe Grüße, Sanni
Hallo Sanni
Ich kann dich sehr gut verstehen-es bricht eine Welt zusammen wenn mann die Diagnose hört und fällt in ein tiefes schwarzes Loch-Hier nun mal kurz meine Geschichte.Alles begann am 12.09.2008.Meine Mutti (75 Jahre) stand morgens vor mir und weinte bittere Thränen.Sie konnte auf einmal ihre Bluse nicht mehr schliessen und nicht mehr greifen und hatte Gangschwierigkeiten.Sie kam nach langem hin und her mit dem Verdacht auf einen Schlaganfall ins Krankenhaus.Heute wünschte ich es wäre ein Schlaganfall gewesen und ich hätte sie jetzt noch bei mir.Nachmittags dann die erschütternde Diagnose-3 Hirnmetastasen wobei der haupttumor in der Lunge vermutet wird.Für mich die als Krankenschwester täglich mit Kranken und Sterbenden umgeht brach eine Welt zusammen.Wie sollte ich das ganze meiner Mutter beibringen und ich drückte mich erstmal an diesem nachmittag davor.Mir fehlte auch zu diesem Zeitpunkt jemand mit dem ich darüber erzählen konnte-einfach nur unendliche Leere.In den nächsten Tagen bestätigte sich dann die Diagnose -Lungenkrebs stadium 4 mit Hirnmetastasen.Aber nachdem ich ihr die Diagnose nahe gebracht hatte unter Thränen hiess es gleich Bestrahlungen,Chemotherapie und dann OP und alles wird gut.Und ich in meinem unsagbarem Schmerz war so blauäugig und glaubte dass alles und machte ihr auch noch Mut-das wir das zusammen schaffen.Ich sollte mich irren wie ich es noch nie zuvor getan habe-meine Mutter verstarb nach einen quallvollen gang durch Betrahlung und Chemo am 25.10.2008 im Krankenhaus von jetzt auf gleich.Ich konnte nicht bei ihr sein in ihren letzten Stunden und mache mir heute die grössten Vorwürfe sie in diese richtung gelenkt zu haben und es tut unendlich weh einen geliebten menschen so zu verlieren-dass wird mir jeden tag an dem sie nicht mehr hier ist mehr klar.Ich drücke dir aber trotz alledem ganz fest die Daumen und wünsche euch einen besseren ausgang.

ganz liebe Grüsse
Marlis
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