Einzelnen Beitrag anzeigen
  #307  
Alt 18.12.2008, 06:23
solveigh solveigh ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.07.2008
Beiträge: 16
Standard AW: Bauchfellkrebs

Hallo liebe Jacqueline,

erst einmal möchte ich Dir sagen, wie toll ich es finde, wie Du Deinen Vater unterstützt.

Dein Vater, denke ich, hat einen ähnlichen Krankheitsverlauf wie mein Mann.

Auch mein Mann hatte schon Schüttelfrostanfälle, und ich musste mich auch schon telefonisch mit einem Notarzt nachts um halb zwei streiten ob eine Antibiotika- Therapie bei einem Krebspatienten "noch" sinnvoll ist, obwohl dieser Arzt meinen Mann noch nie gesehen hat. Dies war vor 1 1/2 Jahren. Mein Mann lebt noch, und Heute würde ich mir solche telefonischen Gespräche nicht mehr bieten lassen.

Leider kenne ich Eure Situation nicht genau und jeder Krankheitsverlauf, jeder Patient ist anders:

ABER ich würde auf jeden Fall den Arzt Deines Vaters aufsuchen und ihn bitten Blut und Blutkulturen aus dem Port abzunehmen. Blutkulturen kann man auch ambulant in einem Krankenhaus abnehmen lassen. Ich spreche aus Erfahrung mein Mann meidet nämlich jeden stationären Aufenthalt dort. Man muss nur mit den Ärzten reden.

Ich denke Dein Vater hat einen Port, vielleicht ist dieser entzündet und verursacht die Sepsis? Einen Port kann man wechseln. Wir haben schon den Dritten !!!! Man kann aber auch einen provisorischen ZVK (zentralen Venenkatheter) legen.

Begann der Schüttelfrost nach dem Anlegen der Nahrung? Dann sprich mit dem der Euch die künstliche Ernährung besorgt habt. Vielleicht läuft Sie zu schell?

Du schreibst, dass Dein Vater das "Scheiß Ding" nervt. Mein Mann nervts auch, deshalb lassen wir die Nahrung nachts laufen. Unser Nahrungsmann hat mir gezeigt, wie man die Nahrung mischt und STERIL anhängt. Wir sind dadurch flexibler und müssen nicht auf die Uhr schauen wenn wir abends unterwegs sind. Es gibt aber auch Rucksäcke, in die man die Nahrung mit einer Pumpe rein packen kann und dann auch mobil ist, habe ich persönlich aber noch nicht gesehen.

Wie habt Ihr das mit der Magensonde gelöst? Mein Mann hat schon seit April dieses Jahres eine durch die Nase, da er einen Dünndarmverschluss hat, den man nicht nochmals operieren konnte. Meinen Mann nervts zwar auch aber die ständige Brecherei würde ihn noch mehr nerven und vor allen Dingen mehr schwächen.

Zur Chemo kann ich nur sagen: Ohne sie würde mein Mann schon lange nicht mehr leben. ABER er spricht auch sehr gut auf die Chemos an, was sämtliche Ärzte (Onkologie und Regensburg) immer wieder mit Erstaunen feststellen-was bei Magenkrebs nicht oft der Fall ist. Die Nebenwirkungen halten sich in Grenzen, nur auf ein Mittel hat er sehr stark reagiert und musste dann auf Minidosis, laut Onkologe, reduziert werden und dann sogar ganz abgesetzt werden. Jeder reagiert anders auf die Mittel, lasst Euch auf jeden Fall beraten.

Übrigens vorgestern waren wir mit unserem Sohn Skifahren, zwar nur 2 Stunden, aber auch meinem Mann hat es trotz Magensonde und Chemopumpe irre Spaß gemacht. Sah vielleicht lustig aus mit Skihelm und Schlauch aus der Nase.

Falls Du Fragen hast liebe Jacqueline, melde Dich. Ich kann Deine Sorgen und Ängste sehr gut nachvollziehen.

Liebe Grüße Solveigh

Geändert von gitti2002 (22.01.2015 um 22:09 Uhr)
Mit Zitat antworten