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Alt 04.01.2009, 13:49
susaloh susaloh ist offline
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Registriert seit: 22.01.2006
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Standard AW: Wie mache ich es richtig?!

Liebe Linda, liebe andere Forumsmitglieder,

ich finde es völlig okay, dass du deine Frage in diesem Forum stellst, du hast dies auf höfliche und umsichtige Weise getan und wir sind doch schließlich auch nicht aus Zucker und werden es überleben zwischendurch mal eine Frage eines Nichtbetroffenen zu beantworten!

Vielleicht kann ich dich auch verstehen, weil ich ähnlich denke wie du - wenn ich auf ein Thema stoße, das mich auch emotional trifft oder erschrickt, mir also diffus Angst macht, neige ich spontan dazu, mich intensiv damit zu beschäftigen. So hatte ich im Alter von 17 mal eine Phase, wo ich mich ganz intensiv mit der Pest beschäftigt habe. Auslöser war der Besuch in einem Dorf in England, das praktisch komplett ausgestorben war in einer Pestepidemie. Außergewöhnlich war dabei, das das Dorf sich freiwillig! in Quarantäne begeben hatte und so eine weitere Verbreitung der Epidemie verhindert werden konnte. Das ich mich so damit beschäftigt habe, war bestimmt kein morbides Interesse, sondern kam aus der erstmaligen emotionalen Erkenntnis heraus, dass es solche schrecklichen Sachen überhaupt gibt und wie diese sich auf normale Menschen bzw. eine soziale Gemeinschaft auswirken können. Nachdem ich dann möglichst viel darüber erfahren und darüber nachgedacht hatte, habe ich das Thema getrost wieder hinter mir gelassen.

An alle - warum sollte man mit 18 keine Ängste haben, es kommt doch nur darauf an, dass man diese Ängste verarbeitet und überwindet!

Während du versucht hast möglichst viele Informationen zu sammeln und zu durchdringen, bist du auf einen Widerspruch gestoßen, den es tatsächlich gibt, und ich verstehe auch, dass du damit nicht zum Arzt gehst, denn tatsächlich wäre die Gefahr groß, dass du irgendwie zugeblubbert würdest und der Widerspruch nicht wirklich geklärt würde. Tatsächlich ist nämlich die normale Reaktion der Leute teilweise wie hier, nämlich, "wieso, dass du das so jung kriegst, ist doch total unwahrscheinlich, mach dir doch keine Gedanken darüber". Das ist aber keine wirkliche Antwort. Richtig sind die meisten Antworten hier, dass man bei so jungen Leuten wie dir tatsächlich erst tätig werden muss, wenn ein Anfangsverdacht besteht. Entscheidend ist das DANN die richtigen Untersuchungen gemacht werden.

Mir hat ebenfalls ein Arzt schon erzählt, als ich 17 war, dass ich sehr dichtes Drüsengewebe hätte. Nie hat mir jemand gesagt, dass mir das zum Verhängnis werden könnte! Tatsächlich ist es Quatsch, wenn man bei einer jungen Frau etwas ertastet und diese dann zur Mammographie schickt, obwohl man da wegen des dichten Drüsengewebes sowieso nichts sehen wird und die Frau dann mit dieser Aussage "beruhigt" nach Hause schickt. Und trotzdem passiert es dauernd! Bei mir war da ein Knoten, der Arzt schickt mich zur Mammographie, bei der sagt man mir, man sieht nichts, Sie haben dichtes Drüsengewebe, punkt. Und mein Frauenarzt verweigert mir den nächsten Ultraschall, denn bei der Mammographie sei doch nichts gewesen. Zu dem Zeitpunkt war der Tumor schon 5 cm groß.

So, nun zur richtigen Vorgehensweise. Diese wurde gerade bei meiner jungen Frisörin (25) vorbildlich durchexerziert. Nachdem ich ihr beim Haareschneiden von meiner Krebserkrankung erzählt habe, macht sie ein paar Tage später erstmalig selber eine Tastuntersuchung. Und entdeckt dabei einen Knoten, geht natürlich gleich zur ihrem Frauenarzt. Der sieht was im Ultraschall aber schickt sie von vorneherein NICHT zur Mammographie sondern gleich in die Röhre! Das fand ich sehr erstaunlich! Ich möchte nicht wissen, in wievielen Fällen die junge Frau in dieser Stadt erstmal nach Hause geschickt worden wäre mit der Aussage, erstmal abwarten, das ist nichts, bestimmt ein Fibroadenom oder eine Zyste, in ihrem Alter bekommt sie noch keinen BK. Andere hätten sie vielleicht zur Mammographie geschickt, wie es mir damals passiert ist! Zum Glück stellte sich heraus, dass es eine Entzündung war, die aber behandelt werden musste.

Solange du das weißt, kannst du das Thema ruhig erstmal vergessen, (natürlich regelmäßig tasten und einmal im Jahr den Arzt tasten lassen), aber wenn dabei eine Unregelmäßigkeit auftauchen sollte, dann unbedingt nachbohren und hinterfragen und mitdenken!

Viele Grüße
Susaloh
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