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Alt 11.11.2003, 22:13
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Standard Bestrahlungsfolgen?

Duktales Carcinoma in situ
Brust erhalten oder Mastektomie ?

Gynecol Tribune Bericht

GIESSEN - Frauen mit invasivem Mammakarzinom werden überwiegend brusterhaltend operiert. Bei DCIS-Patientinnen hingegen erfolgt häufig eine Mastektomie - gerechtfertigt oder Übertherapie?

Aus Studien ging hervor, dass die lokale Exzision eines DCIS plus postoperative Strahlentherapie der alleinigen Exzision hinsichtlich Entwicklung eines Lokalrezidivs überlegen ist - Reduktion der Rezidivrate von 20 auf 10,4*%, sagte Professor Dr. Werner Böcker vom Institut für Pathologie der Universität Münster auf der Giessener Gynäkologischen Fortbildung.

"Die Strahlentherapie kann DCIS-Patientinnen aber nicht kurieren", so Prof. Böcker. Nur die komplette chirurgische Entfernung des DCIS ist die sicherste Therapie, "dann ist die Frau lokal geheilt". Großteils wird bei DCIS-Patientinnen noch eine Mastektomie durchgeführt. Von 319 Patientinnen, die vor 1980 mit einer Mastektomie behandelt worden waren, verstarb keine einzige Frau am Mammakarzinom, berichtete der Pathologe. Erfolgt eine brusterhaltende Operation, ist der Befund des Pathologen absolute Grundvoraussetzung. "Der tumorfreie Randsaum muss mehr als 1*cm betragen", betonte der Pathologe.

Eine am Klinikum Buch in Berlin durchgeführte Untersuchung mit 303 DCIS-Patientinnen ergab, dass in 65*% der Fälle das In-situ-Karzinom einen Durchmesser von über 4*cm hatte. Addiert man nach beiden Seiten noch je 1*cm Resektionsrand, muss ein 6*cm großes Gewebestück entfernt werden! Bei größeren DCIS kommt man also schnell in Bereiche, wo eigentlich nur noch die Mastektomie infrage kommt, gab Prof. Böcker zu bedenken.



Gynecol-Tribune, Ausgabe 7 / 2003 S.4, kß
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