AW: Langeweile...Z U V I E L Zeit...
Hallo Maggi,
mir ging es genauso wie Dir, ich kann Dich gut verstehen. Nun bin ich schon seit April 2008 zu Hause und muss ganz erhlich sagen wenn ich heute zurückblicke weiss ich nicht wo die ganze Zeit geblieben ist.
Ich konnte übrigens auch keine Bücher lesen (ich war zu unruhig, habe ständig an den Krebs gedacht). Also habe ich mir einen MP3 Player gekauft. Diesen habe ich nicht nur mit Musik sondern auch mit vielen Hörbüchern bespielt. So habe ich übrigens mir die Zeit auch während der Chemotherapie vertrieben.
Meine Eltern haben mit mir einige Ausflüge in die nähere Umgebung gemacht. Da war ein Wasserschloss dabei, eine kleine Schiffahrt, eine Gemäldeausstellung, eine Rosenzucht u.s.w.
Ich war mehrere Male im Tierpark und bin auch wenn es eben nur ging viel spazieren gegangen. Ich habe mir eine Digitalkamera gekauft und sehr viele Fotos geschossen nicht nur von der wunderschönen Natur (die ich früher nie so wargenommen habe wie jetzt) sondern auch von mir und meiner Krebserkrankung sozusagen als psychische Verarbeitung.
Sehr oft bin ich in der Stadt zum Bummeln gewesen und habe mich jedesmal in ein Café gesetzt und einen Latte Macchiato getrunken. Im September habe ich dann aus der onkologischen Praxis zwei weitere Krebspatientinnen kenngelernt, mit denen ich mich jetzt ab und zu verabrede. Das ist übrigens fast besser als eine Psychologin. Vielleicht hast Du Glück und findest auch in Deiner Stadt jemanden in Deinem Alter. Mir hilft es sehr, will heissen wir telefonieren sehr oft.
Ich hatte mir auch vorgenommen meine italienischen Sprachkenntnisse wieder aufzufrischen. Musste ich aber nach kurzer Zeit wieder lassen, da die wöchentlichen Chemotherapien waren doch anstrengend, so dass ich zu müde war mein Gehirn zu benutzen.
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Viele Grüße
Gaby
das Bild: Scheidegg Blick aus meinem Zimmer
Geändert von Gaby103 (27.01.2009 um 13:27 Uhr)
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