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Alt 11.03.2002, 15:50
Gast
 
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Standard Zusehen müssen ist schwer

Hallo, liebe Caro,

schön, dass Du Dich wieder gemeldet hast!

Mach Dir keine Gedanken, dass Du so häufig auf dem Friedhof bist und es zu Hause nicht aushalten kannst. Alles, was Dir hilft, mit der Trauer zu leben - außer natürlich Alkohol, Tabletten oder sonstigen Drogen!!! - ist gut und richtig.

Gerade wenn jemand nach einer langen, schweren Krankheit stirbt, zeigen Außenstehende einige Zeit nach dem Tod häufig kein Verständnis mehr für trauernde Angehörige. Man hört dann Sätze wie "sei dankbar, dass sie nun nicht mehr leiden muss", "für sie war es doch eine Erlösung" u.ä. Das stimmt natürlich, der Kranke ist von seiner Qual, seinen Schmerzen und seiner Angst erlöst. Für die Angehörigen geht es aber weiter, Kummer und Angst treten in eine neue Phase und die ist nicht einfacher zu durchleben als die Zeit der Krankheit.

Natürlich muss das Leben weitergehen und das tut es auch. Irgendwann wirst Du merken, dass Du Dich wieder freuen kannst. Irgendwann wirst Du das erste Mal wieder herzhaft lachen. Aber es braucht seine Zeit. Lass Dir von niemanden erzählen, in welcher Form und wie lange Deine Trauer "normal" ist. Ich glaube, der Verlust der Mutter ist einer der größten Einschnitte im Leben, egal wie alt man ist und fast egal, welches Verhältnis man zueinander hatte.

Liebe Caro, ich wünsche Dir und Deiner Familie, dass neben der Trauer auch die Lebensfreude und die Hoffnung wieder aufkeimt.

Vielleicht sollten wir uns im "Forum für Hinterbliebene" wieder "treffen", was hältst Du davon? Vielleicht möchtest Du auch mit dem Forum abschließen? Gib einfach Bescheid, okay.

Ich drücke Dich, Josefine
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