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Alt 04.02.2009, 20:28
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Standard AW: Dasein für meine Mama

Liebe Tinusch,

ich halte Dich weder für egoistisch, noch für widersprüchlich.

Auch ich sehe meine Eltern immer für 1-2 Tage am Wochenende, ab und an nochmal zusätzlich, wie z.B. am kommenden Montag.
Und wir telefonieren mindestens 1x pro Tag. Das machen wir, seit Papa die Diagnose hat. Besuche hatten wir zwischendurch mal auf "alle 2 Wochen" reduziert, damit sollte wieder "Normalität" einkehren. Aber die gibt es nach einer Diagnose Krebs nicht mehr. Und jetzt sehen wir uns wieder jede Woche.

Das Leben hat sich damit geändert und auch die Prioritäten, und ich glaube, es ist normal, dass man sich manchmal sein "altes" Leben zurückwünscht. Denn auch für uns Kinder ist es nicht einfach, mit der Angst umzugehen.
Und ich finde es wichtig, dass wir für unsere Eltern da sind. Ich denke immer, sie haben uns groß gezogen, auf vieles verzichtet, alles getan, damit wir unseren Weg durchs Leben finden. Jetzt ist es an uns, sie zu begleiten, für sie da zu sein.

Dennoch haben wir auch unser Leben, dass wir uns erhalten wollen und sollen, denn wenn Papa und Mama irgendwann nicht mehr da sind, werden wir unser Leben weiter leben.

Bei dem Krebs meines Papas weiß ich aber, dass wir nur noch begrenzt Zeit haben und daher versuche ich, soviel Zeit mit ihm zu verbringen, wie möglich. Alles andere ist in den Hintergrund getreten. Aber das ist für mich auch gut so.

Liebe Grüße und
von Kirsten.
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Mein Papa: Diagnose BSDK mit Lebermetastasen Ende Mai 2008
Den schweren Kampf verloren am 05.04.2009


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