Thema: meine Ma..
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Alt 05.02.2009, 21:30
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bergmädel bergmädel ist offline
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Standard AW: meine Ma..

Lieber Oliver,

ich kenne das Gefühl, das Deine Mutter vielleicht auch gerade hat, dass die Aussichten so schlecht sind, dass man denkt: Ich kann garnicht gesund bleiben. Man hört oder liest ein paar Dinge, wie "G3" oder "Lymphknotenbefall", und denkt: Ich kann doch garnicht gesund bleiben.

Das Beste, was einem dann passieren kann, sind Impulse, über die man stolpert, die etwas anderes aussagen. Positive Krankheitsverläufe, zum Beispiel. Oder ein Arzt, oder Ärzte, die einem glaubhaft vermitteln, dass man die Chance hat, noch viele Jahre, vielleicht sogar auch ganz ohne erneuten Krebsbefund zu überleben.

Es ist ein bisschen eine Gratwanderung für einen Angehörigen, Motivation zu vermitteln, denn die Angst, die Deine Mutter gerade hat, gehört auch zu ihrer Krankheitsgeschichte, und Aussagen wie "Du musst positiv denken!" können schwer nach hinten losgehen, denn auch die Angst und der Pessimismus beanspruchen ihren Platz.

Du hast schon recht, ein "G3" kann natürlich geheilt bleiben. Auch eine intensive Lymphknotenbeteiligung. Dennoch musst Du Deine Ma ihren eigenen Weg finden lassen, auch wenn Du das Gefühl hast, Dich besser auszukennen- wobei Du noch nicht in ihren Schuhen ein paar Schritte gegangen bist, vergiss das nicht.

Hast Du schonmal probiert, Deiner Ma ein paar Möglichkeiten des Austausches oder der Information vorzuschlagen? Ein Blick hier ins Forum, oder in ein Sachbuch, eine Selbsthilfegruppe, eine psychoonkologische Beratung? Ein Arztgespräch, in dem ihr die Möglichkeit, gesund zu bleiben nochmal deutlich vermittelt wird?

LG, Sandra
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Unsere größten Ängste sind die Drachen,
die unsere tiefsten Schätze bewahren.

Rilke
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