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Alt 04.12.2003, 16:02
Gast
 
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Hallo Dani,
ich bin in einer ganz ähnlichen Situation. Ich habe meinen Mann im Juli geheiratet, im August ist er an einem Hirntumor gestorben.
Ich bin 33 und jetzt auch in der Situation, mit allem alleine klar kommen zu müssen. Wir hatten keine Kinder, ich lebe also ganz alleine in unserem Haus. Es ist schwer, es wird auch mit der Zeit nicht leichter. Manchmal komme ich ganz gut klar, dann wieder falle ich in ein tiefes Loch und kann mich nicht einmal dazu motivieren, am Samstag aufzustehen. Ich möchte dann die Augen zu machen und vergessen was alles passiert ist. Am Anfang war ich voller Wut und Verzweiflung - ich wollte mein Leben zurück haben. So wie es war war es toll, nicht perfekt aber schön. Jetzt ist alles anders, es dauerte eine Weile bis ich akzeptieren konnte das nichts und niemand mir meinen Schatz zurück bringt. Also versuche ich nun die Zeit sinnvoll zu nutzen (klappt nicht immer) und ich habe versucht aus dieser schlimmen Zeit etwas Gutes zu ziehen.
Für irgent etwas muß das doch gut gewesen sein, hab ich mir überlegt. Ich denke heute das es mein Schicksal war, 7 glückliche Jahre mit meinem Mann aber eben auch das ich ihn begleiten musste, für ihn da sein musste als er starb. Ich habe viel über mich selbst gelernt, eine Stärke entdeckt in mir von der ich nichts wusste.
Aber er fehlt mir, jeden Tag, jede Stunde fehlt er so sehr. Wir waren so oft zusammen, er war einfach meine zweite Hälfte. Mir fehlt es mit ihm sprechen, ihn zu berühren. Abends mit ihm einzuschlafen, einfach nur das er mir sagt: schlaf schön und träum
was schönes. Ihn morgens aufzuwecken, Sonntags lange zu frühstücken. All das fehlt und noch tausend kleine und große Dinge. Jetzt vor Weihnachten, in dieser dunklen Jahreszeit ist es besonders schlimm. Manchmal kann ich es immer noch nicht glauben, es erscheint mir wie ein böser Alptraum. Es fällt schwer entgültig zu akzeptieren, dass er nie wieder kommt.
Traurige Grüße
Sira
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