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Alt 26.03.2009, 19:42
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Registriert seit: 06.02.2008
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Standard AW: Chomo bei Prostaca wird nicht besser

Liebe Chica.
Ich konnte meinen Urlaub richtig genießen, gut abschalten und bin jetzt wieder frisch und erholt gewappnet für den Alltag.
Danke, dass du an mich gedacht hast

Ich bin auch froh, dass dein Paps die Augen-OP so gut überstanden hat.
Man achtet auch nach einer solchen OP auf alles, was danach kommt und bewertet es als Außenstehender. Kein Wunder, dass du dir Sorgen gemacht hast. Schön aber, dass jetzt alles überstanden ist.

Die Appetitlosigkeit... hm... ich denke grade wieder an meinen Papa.
Die Chemo war bei ihm auch der Auslöser dafür.
Weißt du, er kochte und aß für sein Leben gern. Das haben wohl alle seine Kinder von ihm geerbt, auch die Jungs. Fein.
Als er nach einigen Chemos nichts mehr riechen und schmecken konnte, verlor er auch den Appetit. Wenn man sich das mal überlegt, ist es etwas nachvollziehbar - warum soll ich was essen, wenn ich keinen Hunger auf etwas verspüre, wenn mich der Geruch von einem frischgegrillten Steak (z. B.) nicht anmacht, wenn ich nicht spontan Hunger auf den Geschmack von Gurken im Salat bekomme und und und...?
Mama versuchte dann alles Mögliche, um ihn wieder zu "locken", machte kleinere Mahlzeiten, mal Kartoffelbrei, wo sie ein gehaltvolles Ei druntermischte, damit der Körper was zum Ansetzen bekommen könnte... leider funktionierte das immer schlechter.
Die vielen Medis, die er bekam, führten auch zu Darmproblemen. Verstopfungen waren die Folge. Und wenn ich heute Verstopfungen habe, möchte ich nicht auch noch was "obendrauf" essen.
Gegen die Verstopfungen bekam er ein Medi, was sie beheben sollte. Das hat funktioniert. Gegen Übelkeit bekam er Tropfen. Aber das hat alles insgesamt nicht geholfen, dass sein Appetit wieder kam.

Ich schrieb sicher schon mal ganz am Anfang, dass mein Papa parenterale Ernährung bekam. Das läuft nachts, über den Port. Aber es war auch eine Belastung für ihn. Immer zu einer bestimmten Uhrzeit (18.00 Uhr) Zuhause sein, weil die Nahrung angeschlossen wurde, dann mit der Pumpe im Rucksack und dem Schläuchelchen der Nahrungsbeutel am Port irgendwie an Zuhause gebunden. Natürlich konnte er sich frei bewegen, auf Toilette gehen, aber das Handicap Rucksack war bis morgens um 8.00 Uhr dabei.
Er nahm langsam zu, sah wirklich gut aus und fühlte sich auch den Umständen entsprechend gut.
Andere sehen diese Ernährungsform vielleicht als "letzte" Station, als Motivation zur kompletten Nahrungsmittel-Verweigerung - ich kann ja nur aus unserer Erfahrung sprechen: wir sind gut beraten worden und alles, was meinem Papa helfen sollte, wurde gemacht.

Weiterhin toi toi toi für deinen Paps und dich.
Ich drück dich.
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Alles Liebe.
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Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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