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Alt 11.06.2009, 01:35
Boxerhund1 Boxerhund1 ist offline
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Standard AW: das 4. Mal....

Jesses Yvonne,

2 Monate (!!!) warten auf ein MRT????????? Sowas geht ja gar nicht!!!! Schon gleich zweimal nicht, wenn es um die Überprüfung der Therapie bei einer lebensbedrohlichen Krankheit geht. Ich fass es nicht - wo sind wir denn???? Das Gleiche gilt für das Warten auf den Onkologen..... bei so einer Diagnose

Aber die Frage stellt sich, wo die Hoffnung und die Leidensfähigkeit aufhört. Solange der Patient es will, solange muß man ihm seinen Willen lassen. Wobei sich dann wieder die Frage stellt, in wieweit der Patient noch zu klarer Willensentscheidung in der Lage ist. Das ganze Thema ist so kompliziert und komplex, daß man hier immer nur im Einzelfall diskutieren kann und niemals verallgemeinert.
Daß deine Mama so unnötig leiden mußte, tut mir unendlich leid. Aber den Glauben an ein Wunder, wer hätte den nicht in so einer Lage?

Weiß nicht, ob du schon alt genug bist, um noch die alten Filme zu kennen!? Curt Goetz läßt seinen Dr. Prätorius im gleichnamigen Film einmal sagen:
Das größte aller Wunder, ist der Glaube an Wunder!

Und wenn wir die Hoffnung verlieren, was bleibt dann noch? Schmerz, Angst, Leid, schließlich Akzeptanz, die uns dann wieder in die Trauer und in den Schmerz schickt? Ich weiß es nicht....

Ich bin ja "nur" Angehörige... wie würde ich fühlen und denken, wenn ich selber betroffen wäre? Was würde ich wollen, daß Andere für mich dann tun und entscheiden? Ich weiß auch das nicht.... und gerade das macht mich so unsicher meiner Mama gegenüber.
Allerdings hoffe ich, daß ich selber nie als Betroffene hier schreiben muß.

Was unsere Tiere betrifft - ja, sie spüren ganz genau, wie gut oder schlecht wir drauf sind. Es ist manchmal erstaunlich, wie sensibel sie reagieren.
Beim reiten muß man wirklich "da" sein, sonst liegt man auf der Schnauze. Hunde und Katzen sind da etwas unproblematischer. Aber vielleicht macht gerade das das Pferd so wertvoll - die absolute Konzentration nur auf das Tier.
Vielleicht ist es ähnlich mit dem Motorrad. Jedenfalls werde ich nicht mehr fahren in absehbarer Zeit. Auch hier muß man mit seinem Verstand ausschließlich auf der Straße sein, sonst landet man im Leichenschauhaus. Und meine Eltern haben nur mich.... was, wenn mir was passiert? Und dieser Gedanke im Hinterkopf alleine macht einem schon verkrampft, wo man früher einfach nur losgedüst ist. Da ist der Unfall vorprogrammiert.
Allerdings.... ich bin seit 2 Jahren schon wenig gefahren und wollte das Bike eh verkaufen. Da war mein junger Boxer schuld, der ja erzogen werden will - also ist am Wochenende statt biken Hundeplatz angesagt. Aber jetzt.... jetzt ist es kein "will" mehr sondern ein "muß".
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Liebe Grüße, Cori

Als Angehörige kam ich, als Hinterbliebene blieb ich.

Mama: 4.10.1924 - 29.6.2009
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