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Alt 14.06.2009, 19:42
Petra67 Petra67 ist offline
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Standard AW: Ich brauche einmal ein paar Erfahrungsberichte...

Liebe Katharina,

was die medizinische Seite in Bezug auf Metastasen angeht, kann ich wenig beisteuern, Barbaras Aussagen finde ich sehr treffend. Der Verlauf ist einfach nicht vorhersagbar.

Deine Gedanken und Sorgen in dieser Situation kann ich sehr gut verstehen. Ich habe seit einigen Jahren eine ähnliche Situation. Nicht vor Ort zu sein, ist sehr belastend, man möchte Nähe geben und braucht sie eigentlich auch selbst. Man möchte mit eigenen Augen sehen, wie es der Mutter geht, wirklich da sein, etwas tun... Da sind ein paar Hundert Kilometer unglaublich viel.
Inzwischen weiß ich, dass mich die Situation mehr belastet hat, als meine eigene Erkrankung. Und meine Mutter dagegen meine Krankheit mehr mitnimmt als ihre...

Ich habe in der akuten Anfangszeit jedes 2. Wochenende bei meiner Mutter verbracht; das hat ihr und mir sehr gut getan. Abgesehen von praktischen/organisatorischen Aktionen haben wir die Zeit soweit möglich mit schönen Dingen verbracht. Spaziergänge, Ausflüge, Ausstellungen usw.
Telefoniert haben wir fast täglich.

Vor allem haben wir, auch in größeren Runden, viel gelacht zusammen. "Einfach" die gemeinsame Zeit genossen und das viel bewußter als sonst. Ich habe gerade die ersten 1-2 Jahre als sehr intensive Zeit erlebt - und das tatsächlich nicht nur im negativen Sinne.
Ich weiß, das klingt leichter als es ist.

Wichtig ist aber auch, die eigene Kraft nicht zu überschätzen und sich selbst nicht ganz zu vergessen. Mir hat Bewegung jeglicher Art immer geholfen, zumindest ein bißchen Druck ablassen zu können. Und natürlich reden, reden, reden mit vertrauten Menschen.

Inzwischen ist zwar wieder mehr Routine eingekehrt, aber als selbstverständlich nehme ich das nicht mehr hin.

Ich wünsche Dir erstmal, dass Du liebe Menschen in Deiner Umgebung hast, die Dich ein wenig auffangen und unterstützen.

Liebe Grüße
Petra
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