AW: Glioblastom - das Ende
Liebe Alexandra,
meine Mam lag am Schluß Wochenlang in ihrem Bett. Ich dachte immer, wenn sie die Augen zu hat, dann schläft sie. Aber oft hat sie mitbekommen, wenn wir uns unterhalten haben.
Meine Mam wollte Weihnachten mit uns erleben. Und das hat sie geschafft, sie hat sogar gegessen usw. Als mein Freund und ich ihr das Geschenk gegeben haben, hat sie es festgekrallt. Sie wollte es trotz Schmerzen nicht beiseite legen. Eigentlich tut es mir leid, denn egal was Papa gemacht hat, es war ihr nicht wichtig...
Silvester hieß es, sie liegt im Sterben und es kann jederzeit passieren. Wir also gleich hin und da hat sie richtig gut sprechen können usw. Am nächsten Tag bin ich wieder hin und da hat sie mich begrüßt, was ich schon wieder hier will... Dann ging es bergab. An dem Abend, wo es richtig los ging, hat sie anders geatmet. Mir hat keiner geglaubt und wir haben die Pflegeschwester angerufen. Sie meinte dann als sie gekommen ist, dann Mam den Morgen nicht mehr erleben wird. Meine Mam hatte keine Flecken, hat nicht rasselnd Atem geholt... Es war einfach anders als sonst. Und in ihren letzten Stunden habe ich ihr gesagt, dass sie los lassen soll und nicht dagegen ankämpfen - es sei in Ordnung.
Es ist gut, dass du dich im Vorfeld informiert hast. Aber mach dir keine großen Gedanken... Ich hatte vor dem Moment soooooo große Angst und jetzt kann ich sagen, es war umsonst. Klar ich vermisse meine Mam jeden Tag, aber ich bin froh, sie begleiten zu können und das sie das auch zugelassen hat. Jeder will anders sterben...
Viel Kraft
Liebe Grüße
Eal
|