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Alt 27.06.2009, 15:13
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Morgana Morgana ist offline
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Registriert seit: 25.11.2008
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Standard AW: Herzlich Willkommen:Angehörige,Betroffene und Hinterbliebene




Liebe Dagmar,
ich kann mir vorstellen, dass Du das Gefühl hast "neben Dir zu stehen".
Das ist ganz normal. Auch, dass Du im Moment nicht weinen kannst.
Die Tränen sind nicht versiegt, sie kommen...
Stärke läßt sich mit Tränen vereinbaren, wirst Du noch merken....
Du willst so stark sein für Deine Kinder und das hält Dich aufrecht.
Du wirst ihnen immer wieder erklären, dass ihr Vater nicht wiederkommt; dass er sie geliebt hat und zu krank war um bei ihnen bleiben zu können.

Denk bei all Deiner Fürsorge auch ganz besonders an Dich. Denn wenn Du Deine Kraft verlierst, zusammenbrichst, dann kannst Du auch nicht für Deine Kinder da sein. Die Kinder werden vielleicht genau davor Angst haben, dass Mama auch krank wird. Nimm Dir Zeit für Deine Trauer. Der Alltag mit der nun auch noch anstehenden Bürokratie zerrt genug an den Nerven.
Ich hatte das Gefühl, wie halbiert zu sein...wo doch die Bürokratie ungerührt 150 % Einsatz (so kam es mir vor) von MIR erwartete.

Bei der Beerdigung meines Mannes fühlte ich , dass das nur der Sarg mit der Hülle meines Mannes ist, der in die Erde gesenkt wird. Er hatte so viel gelitten, dass es mir vorkam, dass die Erde eine sanfte Decke ist, die ihn wärmt und seinen geschundenen Körper wie Watte ummantelt.
Heute freue ich mich über den saftigen Rasen der über dem Grab gewachsen ist.

Liebe Dagmar, ich drücke Dich herzlich und sende Dir einen funkelnden Sonnenstrahl ganz für Dich allein. Er soll Dich begleiten und, wenn dunkle Wolken aufziehen, dann möge er Dir sein warmes Licht hilfreich in Dein Herz strahlen!


LG
Morgana
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Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten.
[Indianische Weisheit]
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