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Alt 13.01.2004, 19:41
Gast
 
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Standard Erfahrungsaustausch, Teil 2

Hallo Claudia,

ich habe mir inzwischen deinen Bericht „Hormonersatztheapie“ durchgelesen und bin jetzt im Bilde. Dabei wurde ich wieder ganz unsicher, ob ich eigentlich den richtigen Weg gehe. Bei einem speziellen „Onkologen“ bin ich eigentlich auch nicht in Behandlung.

Ich wurde von Anfang an in Krefeld in der Frauenklinik von den ganzen Ärzten behandelt, operiert und beraten und nach meiner Chemotherapie bin ich von dort zur Nachbehandlung zu meinem Gyn gewechselt.

Im Krankenhaus wurde im Abschlussbericht eine Hormonersatztherapie empfohlen, und mein Gyn hat mir dann sofort Hormonpflaster verschrieben. Die nehme ich jetzt seit ca. Juli 2003: „estalis sequi 50/250“. Auf mein Nachfragen beim Gyn, ob Hormone nicht auch Brustkrebs oder ähnliches verursachen, sagte er mir, dass wir darüber mal in späterem Alter nachdenken können, aber zum jetzigen Zeitpunkt bräuchte ich Hormone. Tja, mit dieser Antwort habe ich mich erst mal zufrieden gegeben und nehme sie brav. Aber jetzt bin ich natürlich wieder etwas verunsichert, ob denn überhaupt alle Voraussetzungen bei mir gegeben sind, so unbeschwert Hormone einzunehmen, weiß ich gar nicht.

Tina,
du kennst dich so gut aus.... kennst du das Hormonpflaster, was ich da nehme? Welche Untersuchung muss ich denn genau mal nachprüfen oder nachholen lassen, um festzustellen, ob mir diese Hormone wirklich nicht schaden?

Nebenwirkungen habe ich bisher eigentlich keine festgestellt. Ich nehme zur Zeit ein wenig zu, aber da kann ich wirklich nicht mehr unterscheiden, ob es von der Chemo kommt, oder Nachwirkungen vom Kortison, oder Hormone oder ob ich einfach etwas zuviel gegessen habe, seit die Chemo abgeschlossen ist. Aber soviel ist es nicht... ist bisher im Grunde nur das, was ich an Gewicht verloren habe, als ich 2 Wochen im Krankenhaus kaum gegessen und nur Wasser getrunken habe.

Claudia,
zu deinen anderen Fragen:
Ich bin 36 Jahre alt und bei mir wurde im Sommer (mit 35 J.) ein Tumor am Eierstock festgestellt. Zunächst habe ich bei der ersten OP nur einen Eierstock und die Gebärmutter (da diese entzündet war) entfernt bekommen. Der Schnellschnitt während der OP ergab, dass es sich nicht um Krebs handelt. Während ich mich so langsam von der OP erholte und meine Familie und Freunde schon erleichtert waren, kam der Oberarzt 2 Tage später an mein Bett und teilte mir mit, dass das Labor Bescheid gegeben hätte, dass es doch Krebs ist. Daraufhin wurde ich 4 Tage nach der ersten OP nochmals operiert und der Rest entfernt: zweiter Eierstock, Blinddarm, sämtliche L-Knoten und das Bauchnetz. Selbst wenn dieser Tumor erst spät gefunden wurde (hatte schon über ein Jahr lang Beschwerden) und ca. 10 x 10 x 11 cm groß war, war er wohl dennoch im Anfangsstadium und man nannte es „Zufallsbefund“: pT1cN0M0G2.

Die daraufhin folgenden Chemo mit Carboplatin/Taxol habe ich zum Glück ganz gut vertragen, 6 x alle 3 Wochen und die Abschlussuntersuchung zeigte auch keine weiteren Tumore oder Metastasen.

Dass Problem mit „Kinder bekommen“ hatte ich nicht. Ich habe für mich selbst schon vor der OP keine Kinder „geplant“... freue mich über die Kinder meiner Schwestern. Aber ich kann mir sehr sehr gut vorstellen, dass es eine junge Frau vollkommen aus der Bahn wirft, wenn sie plötzlich da steht, und sich diesen Wunsch niemals mehr erfüllen kann. Ich werde dir sicherlich nicht sagen, dass man auch Kinder adoptieren kann, aber ich kann dir auch nichts anderes Schlaues sagen... da habe ich leider keinen Rat, wie man damit gut klarkommen kann... aber du scheinst da für dich ja eine Lösung gefunden zu haben.

Dass mit deinem Mann hat mich wohl auch nachdenklich gemacht. Du schreibst, dass er im Moment unter dir schwer zu leiden hat und du überlegst, ob ihr euch nicht trennen sollt, weil du ihn sehr gerne hast und er nicht unter dir leiden soll. Ich kenne zwar die Beziehung zwischen dir und deinem Mann nicht.... aber ich denke, dass einem Partner diese Krankheit immer sehr zu schaffen macht. Man möchte dennoch für den anderen da sein, auch wenn es manchmal schwerfällt, und man die Launen ertragen muss. Aber wenn du ihn doch liebst und er liebt dich sicherlich auch, dann halte ich eine Trennung nicht gerade für das Richtige. Meinst du, dein Mann ist erleichtert und fühlt sich besser, wenn ihm statt deiner Launen jetzt eine Trennung von dir bevorsteht? Das kann ich mir nur schwer vorstellen.

So, ich mache jetzt erst mal wieder Tipp-Pause und wünsche schon mal allen einen schönen Abend.

Liebe Grüße
Kerstin
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