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Alt 14.01.2004, 01:18
Gast
 
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Hallo an alle,
ich möchte mich bedanken, bei allen, die mich in den letzten Monaten begleitet haben und miterlebt haben, wie meine Frau mit einem Glio gelebt hat. Von der ersten sehr schlimmen Zeit nach der Op, der Rea, unserem Sommer zu Hause, den Behandlungen, der letzten MRT, die uns die Hoffnung geraubt hat, bis zum langsamen immer weniger werden meiner Frau und zum Schluß das quälende Sterben und der erlösende Tod. Ich hatte viel Hoffnung im Herzen und habe gehofft, ja sogar geglaubt, den Tumor zu bezwingen. Ich habe viel Mut gemacht und viel Hoffnung bekommen. Am Ende muß ich sagen, das der Tumor nur mit uns und unseren Gefühlen gespielt hat. Über die Therapien hat er nur gelacht und ist während der Therapien gewachsen und als wir nur ganz normal gelebt haben, hat er uns in Ruhe gelassen. Er ist in Schüben gewachsen und der letzte Wachstumsschub kam kurz vor Weihnachten. Er traf auf einen ausgemergelten Körper von nur noch 35 Kilo und er brachte große Schmerzen mit, ließ meine Frau erblinden aber alles mitbekommen bis zur letzten Minute. Wir waren 17 Jahre verheiratet, haben 3 Kinder und waren auf das was auf uns zukam nicht vorbereitet. Ich konnte wärend Ihrer Krankheit vor Angst mich nicht bewegen, konnte nicht essen, habe über Monate kaum geschlafen. Wie es meiner Frau ging, wußte ich ganz genau. Wir haben uns alles erzählt. Angst Ihre Kinder nicht mehr aufwachsen zu sehen, sie wollte später eine so gute Oma sein und wir waren da angelangt, wo wir nach der Kindererziehung uns wieder mehr zueinander gefunden haben. Wir haben leidenschaftlich Standart (Wiener Walzer usw.) getanzt uvm. Alles vorbei. Nur noch Erinnerungen. Viele sagen, Ihr seid so stark, Ihr habt alles richtig gemacht. Ich hatte wärend der Krankheit meiner Frau viel Unterstützung von Freunden, die ich immer, täglich, auf dem laufenden gehalten habe, aus der Verwandtschaft, von Euch aus dem KK, und Gott sei Dank auch prof. Hilfe einer Psychologin. Sie stand immer mit Rat zur Seite und ohne Sie hätte ich es nicht geschafft, mich so von meiner Frau zu verabschieden. Bekannte, die ich bei den Therapien kennen gelernt habe, sind meiner Frau voraus gegangen, Frau Wolf im Dezember und Herr Maaß- Nelken im Januar und sie konnten mich mit wertvollem Rat unterstützen. Sprechen ist wichtig, man kommt besser über alles weg. Zum Schluß habe ich es sogar geschafft mich von meiner Frau zu verabschieden, indem ich Ihr gesagt habe, das ich Sie immer lieben werde, Sie eine starke Familie geschaffen hat, die diesen Tumor und alles was damit verbunden ist, neun Monate ausgehalten hat, ohne das einer durchgedreht ist oder weggelaufen, das ich, wenn ich könnte noch einmal alles so machen würde wie es war und mit Ihr ( ich bräuchte nicht einmal die Brille bei Fielmann kaufen, habe ich auch schon :-) ), ich habe mich bei Ihr bedankt, das ich Sie erleben durfte und das Sie mir diese tollen Kinder geschenkt hat und dann habe ich Ihr gesagt, das Sie aufhören soll zu leben, denn die Qual der letzten Tage hat Sie nicht verdient. Das war sehr schwer. Was den Tumor betrifft, so hat sie schon zu lange gelebt, den Kindern und mir fehlen 40 Jahre. Aber, wie Herbert so über seine Frau singt, das Leben ist nicht fair.
Ich möchte jetzt hier Schluß machen und nur noch Danke sagen, für Eure Anteilnahme, Hoffnung und Kritik. Die vier aus Castrop- Rauxel
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