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Alt 17.07.2009, 16:12
Nirak Nirak ist offline
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Standard AW: und wer kümmert sich um die Angehörigen?

Jetzt möchte ich auch gerne mal etwas schreiben - obwohl -nein, ich bin keine Angehörige - ich bin erkrankt - nicht mehr heilbar an Brustkrebs, die Diagnose erhielt ich im November 2006. Und seitdem kämpfe ich - ohne Ende - dauernd kommt etwas dazwischen - einen Schritt vorwärts und etliche zurück.
Mein Sohn war damals 12 jahre alt - kleines, armes liebes Kind.. die unfassbare Angst in seinen Augen... wenn es mir schlecht geht, dann dreht er durch, will nicht zur Schule... seine Freunde besuchen ihn meistens, weil er mich nicht alleine lassen will... das schrecklichste, Mama.. sagte er zu mir.. das ist das Stöhnen - und das Wissen, dass es von dir kommt.. es tut so weh..
Mein Lebensgefährte... er hat schon lange kein Leben mehr.. geht morgens um 8 aus dem Haus, kommt abend um 19 uhr wieder.. Wäsche machen.. sich um die Küche kümmern.. am Wochenede bricht er regelmässig zusammen.. bekommt unkontrollierte Weinkrämpfe...

Es ist wahr - es ist fürchterlich, wie sehr ihr leiden müsst - wir Erkrankten wissen, wie es uns geht und irgendwie können wir es auch steuern - und mit der Zeit verliert sich die Angst vor dem Tod... so ist es zumindest bei mir...
Ich möchte nur so gerne meinen Sohn noch etwas länger begleiten auf seinem Weg ins Leben..

Aber bei euch - und bei meiner kleinen Familie, da baut sich die Angst immer mehr auf - es tut so weh...
ich zolle euch Respekt für die Verantwortung, die ihr aus Liebe übernommen habt - für das, was ihr erleidet.. was ihr erlitten habt. Ihr seid wunderbare Menschen...

Karin
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