[Christiane]

Hallo Helga1,
nach meinem Kenntnisstand ist alles richtig, was du als Beitrag zu DCIS beschrieben hast. Es ist derzeit europäischer Standard (so was gibt es in der Medizin und es bedeutet, dass man sich als behandelnder Arzt daran orientieren und entsprechend behandeln muss- es sei denn die Patientin entscheidet sich bewusst dagegen), bei DCIS ziemlich radikal operativ vorzugehen.
Fakt ist auch, dass es noch relativ wenig Erfahrung mit DCIS gibt, da man DCIS ja nur in der Mammographie entdeckt und daher früher so gut wie nie gefunden hat. Die weitere Entwicklung eines DCIS ist nicht vorhersehbar und daher gehen im Moment alle Ärzte den sicheren Weg und empfehlen die Operation, die nicht selten in der Entfernung der Brust endet. Auf den ersten Blick ist das paradox, dass man noch gar keinen Brustkrebs hat, aber seine Brust verliert. Ich konnte es zunächst auch nicht fassen (und ich habe mich für gut informiert gehalten!), aber sobald du Sicherheit als oberstes Ziel ansetzt, bleibt dir nichts anderes übrig.
Mein Frauenarzt hält durchaus für möglich, dass in zehn Jahren bei DCIS anders vorgegangen werden könnte, weil man den Frauen psychisch eine Menge zumutet mit dem derzeitigen Vorgehen, aber im Moment sieht es halt so aus, wie wir das kennen: Operation, eventuell Nachresektion (weil man DCIS nicht sieht und der Operateur nie weiß, ob er ausreichend im Gesunden operiert hat; das beurteilt der Pathologe) und dann eventuell Mastektomie.
Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen. Frag, wenn du noch Klärungsbedarf hast.
Viele Grüße
Christiane