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Alt 30.07.2009, 07:05
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Registriert seit: 06.02.2008
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

Hallo, liebe Chica.
Die Nummer "Mr. Fies" kenn ich auch. Mama musste es auch mitmachen.
Ich war oft genug "Zeuge".
Ich habe mir das dann so erklärt, wie die 5 Thesen von Kübler-Ross das verdeutlichen und dann versucht, meiner Mama das nah zu bringen.
Als jemand, der täglich ein paar Stunden da war und dann nach Hause fährt, ist es wohl leicht zu erklären - Mama hat das 24 Stunden am Tag gehabt.
Aber das ging auch wieder vorbei.

Ich habe beobachtet, dass meine Mama in der fiesen Zeit meinem Papa viel helfen wollte und hat ihn teilweise bevormundet. Das konnte er gar nicht leiden und ich glaube, dass hat ihn auch ein Stück weit fies gemacht.
Aber wie gesagt, das ging auch wieder rum und dann war er der liebste Papa wie immer.

Die Angehörigen können einfach nicht verstehen bzw. nachvollziehen, wie es dem Kranken geht. Die wenigstens lassen ihr Innerstes nach außen, erzählen, was in ihnen vorgeht. Mein Papa hat immer alles für sich behalten, um uns nicht zu beunruhigen und zu ängstigen.
Der Kranke hat irgendwann eine Phase, in der er für sich mit der Krankheit hadert und böse wird.
Wieso ICH? Wieso DAS? Und jetzt? Wie gehts weiter? Was kann ich noch? Wann kann ich die Dinge wieder, die ich jetzt nicht kann?

Ich habe immer versucht, meinen Paps zu verstehen. Aber ich war in dieser Phase nicht 24 h/täglich mit ihm zusammen...

Liebe und Geduld ist hier das Einzige, was man tun kann.
Und vielleicht aufpassen, dass man den Liebsten nicht mit Hilfe "erstickt". Das ist sehr schwer.

Viele Grüße und Toi Toi Toi für euch zum Durchhalten und Daumen-drück für deinen Paps.
Frohsinn, weiterhin alles Gute für deinen Mann. Das hört sich doch schonmal gut an, wenn alles trocken war.
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Alles Liebe.
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Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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