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Alt 03.08.2009, 22:05
Mariesol Mariesol ist offline
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Standard AW: Sechs Wochen Ungewissheit u kein Befund

Mein Vater befindet sich gerade in einer totalen Depriphase.
Das setzt auch mir jedesmal sehr zu.
Er fährt viele Kilometer Rad, er ist sehr traurig wenn er dann seine Erschöpfung fühlt. ( ich wäre schon nach der Hälfte der Strecke vom Rad gefallen) Er will leben und er versteht nicht, warum er jetzt wo er "Ruhe" hat vom Krebs gepackt wurde.In diesen Momenten kann ich mit keiner einzigen Botschaft zu ihm vordringen.Er fragt nach dem warum....aber diese Antwort kennt keiner!
Er macht Holz, er geht in den Garten...er hustet...er hustet...mir dreht es fast mein Herz um.Ich bin stark wenn ich zu ihm gehe.Mache ihm Mut, mobilisiere seine Kraft.I ch bin schwach wenn ich gehe...ich weine im Auto viele, viele Tränen. Manchmal stehen Fremde an der Ampel neben mir und sehen herüber...verständnisslos. Was wissen sie denn denke ich dann... was wissen sie?! Aber hinter jedem Menschen verbirgt sich ein Schiksal...keiner denkt es wenn ich lachend mit dem Papa im Cafe sitze.Er sieht gut aus mit der Glatze und er hat ein richtig volles Gesicht durch das Kortison...keiner wüde es ahnen...keiner! Wir hatte nicht viele dieser engen Stunden..nun sind sie alle eng. Wir beiden saugen sie ein...wir beide wissen, es werden weniger. Jede dieser Minuten sind kostbare Geschenke. Jede Berührung und jeder Blick in seine audrucksvollen Augen...ein ganz kostbarer Schatz. Am Mittwoch ist Cemo...ich wünsche mir, dass sie viele dieser Krebszellen den Gar aus macht....ich bete jeden Tag, das die Chemo uns noch ein bisschen Zeit schenkt. Ich liebe ihn, den sturen , motzenden und so liebevollen Menschen.....meinen Papa!

Mariesol

Geändert von Mariesol (04.08.2009 um 11:18 Uhr)
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