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Alt 05.09.2009, 19:17
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Betroffen?! Angehörig?! Herzlich Willkommen!

Liebe Diana, liebe Krabbe,

ich war heute ja da. Also als ich kam lag sie, als ich ging auch noch.

Man erfährt ja so nach und nach einige Sachverhalte, die man vorher so gar nicht wußte. Dass Tramal & Palladon in Kombi nicht gut sind, das wusste ich bereits, dass meine Mutter aber von dem Tramal gut die doppelte Dosis genommen hat, die empfohlen wäre, bis vorhin nicht .

Außerdem (ich glaub das alles nicht *Augen roll*) hat sie von sich aus das Dexamethason abgesetzt. Es hat vorhin gerummst - aber richtig. Liebevoll, aber dann doch richtig! Ne...geht so gar nicht.

Das was Du anschreibst, liebe Krabbe, das hat ja insofern schon mal nix mit Kirremachen zu tun, als dass ich das selber schon zu genüge tue . Ist doch normal - ist doch meine Mama. Wir überlegen allesamt hin und her. Auch an einen Schlaganfall bzw. eine TIA dachte ich selber bereits. Ich hatte 2003 ´ne TIA (seit dem hab ich nie wieder ne Kippe angerührt, okay - ich gestehe - einmal besoffen auf einer Weihnachtsfeier ). Ich hab das heute auch schon ihrem Mann so angedeutet. Ja, man muss alles in Erwägung ziehen. Ich weiß auch, dass im Falle eines Schlaganfalls Zeit der wichtigste Faktor ist...ich weiß das. Aber sie wird nicht freiwillig ins KH gehen. Das ist das Problem. Leider!

Das mit dem MRT Termin stinkt mir selber, weil der erst so spät stattfindet. Dafür hat sich der Strahlendoc 3 x entschuldigt. Er hat versucht einen früheren Termin zu bekommen und angeblich ging da nix schneller. Sowieso wieder totaler Bürokratenkram. Die Strahlenpraxis ist an ein Krankenhaus angeschlossen. Direkt daneben eine radiologische Abteilung/Praxis, weiß der Henker...jedenfalls muss sogar extra ein Taxischein für das MRT von eben dieser Abteilung/Praxis besorgt werden. Nur Rennereien. Also wiegesagt - eher ging nix. Erst hieß es ja, dass die Untersuchung während einer Bestrahlung gemacht werden sollte, aber daraus wird nix, wie ich auch erst seit heute weiß.

Mama meint, dass das mit den Beinen, also diese nahezu gänzliche Unfähigkeit laufen zu können, vom Rücken her kommt. Sie deutet immer über die Stelle über dem Steißbein - das ist wohl der zentrale Schmerzpunkt.

Im Kopf war sie heute verhältnismäßig klar. Also sie fragt schon manchmal bestimmte Dinge 2x nach, aber das geht noch. Hält sich im Rahmen. Sie meinte heute dann zu mir, dass sie meint, nie wieder Autofahren zu können. Ich denke mir solche Dinge auch - sage sie nie. Denn wer weiß...mein Gott...ich will nicht aufhören an kleine Wunder zu glauben. Und außerdem....selbst wenn wir wissen es wäre so...was würde es besser machen, das auszusprechen? Sie weiß es ja selber.

Heute hab ich mir auch diese Vereinbarung mit dem PD angeguckt, also quasi den Vertrag den man unterschreiben muss. Ich bin ja mal gespannt, welche Pflegestufe Mama bewilligt wird. Jedenfalls kommt der PD derweil für die Teil- und Ganzkörperwäsche. Alles andere erledigen (noch) wir. Essen kochen, einkaufen, Wäsche waschen usw. das mache ich alles. Und im Haushalt gehe ich ebenfalls zur Hand. Wenn ich da bin, unterstütze ich natürlich auch bei allen Dingen, die Mama direkt betreffen. Ne Hemmschwelle habe ich da komischerweise nicht. Vor einer Weile hätte ich noch gesagt:"Ne, dieses oder jenes kann ich nicht." Quatsch - die Angst muss keiner haben. So wie ich nach einem fallenden Glas greifen würde, um es reflexartig noch am Rand zu erhaschen, genauso wenig kann man diesen "Helferreflex" unterbinden. Das geht einfach. Bin ich froh drum.

Was den Onkologen angeht, da hab ich sie glaube ich bis MO so weit. Ich denke sie wird ihn anrufen.

Meine Angst ist dauerhaft da. Ich hab heute so gedacht. Noch vor einem Jahr, da habe ich mich ständig gefragt:"Was ist wohl in einem Jahr?" Heute frage ich vorsichtig:"Was ist in einem Monat?" oder "Was ist, wenn die Kleine Geburtstag hat?" Meine Angst wird größer. Ich hab sie unendlich lieb.

So, nun werde ich die Terrorgnome ins Bett verfrachten.

Liebe Grüße

Annika
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