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Alt 03.02.2004, 00:22
Gast
 
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Standard Junge Menschen im Austausch über Brustkrebs

Liebe Mayo, für mich war auch ganz klar, dass ich die Chemo machen würde (ich stecke gerade mitten darinnen, auch FEC,seit heute gehöre ich zu den Glatzköpfen unter uns). Allerdings hat mein Tumor G3,was sehr aggressiv ist.. Lymphen waren noch nicht befallen.
Ich habe mich inzwischen sehr intensiv damit beschäftig, was warum wann welche Therapie wieso...
Es ist so, dass viele Ärzte sich nach dem Konsens von St. Gallen richten, das ist ein Ärtzekongress mit ca.3000 Teilnehmern aus allen Ländern, der alle zwei Jahre in St. Gallen stattfindet. Aus den Teilnehmern wird ein Gremium gebildet, die alle Ergebnisse zusammentragen und daraus einen Konsens entwickeln. Dieser Kongress widmet sich vor allem der Frage des primären Brustkrebses,also unserer Situation vor Auftreten von Metastasen.
Die Tendenz in den letzen Jahren geht wohl dahin, den primären Brustkrebs umfassender und so massiv wie möglich zu behandeln, um umbedingt das Metastasieren zu verhindern. Ist auch vernünftig, da es dann ja nur noch um palliative Hilfe geht.
Dafür sucht man nach Prognosefaktoren.
Du hast wirklich eine sehr gute Ausgangslage, nicht so viele Frauen vor den Wechseljahren haben einen Tumor der auf die Antihormonbehandlung anspricht, das ist also sehr gut, außerdem ist ein G1-2 auch wirklich gut. Dazu keine Lymphen befallen und die Größe des Tumors. Aber es kann sein, dass allein schon auf Grund deines Alters,die Empfehlung für die Chemo ausgesprochen wird. Denn Frauen unter fünfunddreißig gelten gemäß dem St. Gallen Konsens als riskanter.
Man weiß, dass bei negativem Lymphstatus 60 -70 % allein durch Bestrahlung und Op "geheilt" sind.
Aber wer gehört wirklich dazu. Mit Chemo wird die Trefferquote auf ca. 70%-80% erhöht.In dem Sinne bekommen viele viele Frauen unnötigerweise eine Chemo, bzw. werden übertherapiert. Aber wer gehört dazu??? Das weiß man halt leider nicht.

Vier mal EC ist nicht so schlimm, wenn ich das so sagen darf und im Grunde auch bestätigen möchte, was die Vorgängerinnen sagten. Die Tage wo es einem mies geht sind zählbar und bei vier Zyklen auch wirklich überschaubar. Das vielleicht schlimmste (aber nicht gefährliche) ist der Verlust der Haare.
Ich wünsch dir viel Mut und Glück, deinen Weg zu finden.
Mir hat das "Brustkrebs-Überlebensbuch" sehr geholfen.
LiebeGrüße
Britta