AW: Komme immer noch nicht klar
Hallo Erika,
ich glaube dich bedrückt vor allem die Ignoranz deines Lebensgefährten.
Dir und seiner Tochter gegenüber als auch seiner Krankheit.
Obwohl uns/meinem Mann bereits vor der OP gesagt wurde,
dass nur noch eine palliative Behandlung möglich ist,
hat er bis wenige Tage vor seinem Tod daran geglaubt wieder gesund zu werden.
„Das schaffen wir schon“.
Das alles hatte für mich zur Folge, dass über ein „was ist wenn“
bzw. „wie sieht meine Situation im Falle eines Falles aus“ nicht gesprochen werden konnte.
Nicht von meiner Seite – denn „glaubst du ich will sterben“.
Das ich mich jetzt alleine „durchwurschteln“ muss, das kann ich ihm nicht übel nehmen
– schließlich wollte er nicht sterben.
Manchmal hatte ich den Eindruck, dass er mir etwas übel nimmt, keine Ahnung.
Dabei hatte ich in dieser Zeit Angst wie nie zuvor in meinem Lebens
– Angst um sein Leben.
Was mich beruhigt – mir hilft:
er konnte daheim sein -
wir (die Familie) waren alle da und auch seine besten Freunde
haben sich an seinem letzten Tag noch von ihm verabschiedet.
Manchmal denke ich, vielleicht würde uns ein feedback helfen - von unserem Lieben,
den wir haben gehen lassen müssen - leider eine Utopie.
Wir sitzten wohl alle im gleichen Boot - mal mehr - mal weniger.
Und ich glaube einfach mal daran, dass die Zeit doch so manche Wunde heilt.
Ireen
(wir kennen uns auch vom Stammtisch)
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