Einzelnen Beitrag anzeigen
  #165  
Alt 04.02.2004, 11:41
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Junge Menschen im Austausch über Brustkrebs

Liebe Majo,
wie Dorothee schon sagte, ist metastasierter Brustkrebs nicht heilbar. Jedoch können u.U. die sog. "Herde" mit entsprechenden Chemo- oder Ersatztherapien (Immun- oder Hormontherapien) eine Zeit lang in Schach gehalten werden, wie gesagt, wenn Sie anschlagen. Doch mittlerweile gibt es auch hier bereits eine erhebliche Bandbreite an "Wirkstoffen" (ich nenn es jetzt einfach mal so, aber es bleibt halt Gift).
Wenn man also etwa einen stark hormonbedingten Ersttumor hat, können häufig auch die Metastasen damit behandelt werden, jedoch muß dann schon mal auch eine Chemotherapie mit angreifen. In Fällen, in denen weitere Chemotherapien erforderlich sind, wird allerdings immer mit berücksichtigt, was man schon so alles intus (wie auch Bestrahlungen) hat, damit Grenzwerte nicht überschritten werden.
Falls es auch für Dich eine gute Nachricht sein sollte: Meine Lungenmetastasen waren schon bei der Erstdiagnose da, allerdings mit einem Umfang von 3 mm und sich als Vernarbungen einer alten Bronchitis in die Akten eingegangen. Während der ganzen Zeit sind sich trotz Brustkrebstherapie, HochdosisChemo vor der Transplantation und allogener Stammzellentransplantation nicht verschwunden und langsam und gemächlich weiter vor sich hingewachsen. Mein erster Gedanke war natürlich: wenn das alles nicht geholfen hat, was soll dann noch gehen, aber wir Du/Ich jetzt weiß: die neue Therapie mit den speziell abgestimmten Wirkstoffen schlägt gut an und die Herde haben sich schon deutlich verkleinert, vielleicht gehen sie sogar erstmal ganz weg! Man weiß nicht wieviele Jahre das funktioniert, doch solange es geht, werde ich es durchziehen. Es lohnt sich m.E. mit 35 noch um ein paar Jahre mehr zu kämpfen!!

An Britta,
Hoffentlich hab ich mich nicht zu garstig ausgedrückt... so schriftlich weiß man eben nie, wie es der andere dann aufnimmt. War jedenfalls keinesfalls böse gemeint oder so.
Mit den Statistiken muß ich Dir wirklich recht geben: was nützen einem 10 oder 5% mehr, wenn man zu denen gehört, die es nicht schaffen?? Jeder muß seinen eigenen Weg finden. Ich finde es sehr schlimm, wenn vorwiegend ältere Patientinnen sich in ihr Schicksal ergeben und oft nicht einmal wissen, was sie überhaupt für Medikamente bekommen...
Wie ich schon sagte, man hat eben als Laie den Background eigentlich nicht, aber man sollte so lange nach Antworten suchen, bis man SEINEN Weg gefunden und 100% dazu stehen kann.

Freut mich übrigens, daß Du auf meiner Page warst. Bist jederzeit herzlich eingeladen!!!!!

An alle liebe Grüße und viel Kraft!
Andrea