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Alt 08.10.2009, 01:17
Lucky End Lucky End ist offline
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Registriert seit: 17.09.2009
Ort: Oberschwaben
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Standard AW: Lungenkrebs..was kommt auf uns zu

Hallo Danny Julia,

es tut mir schrecklich leid, dass Du mit ansehen musst, wie Deine geliebte Mutter so furchtbar leiden muss! Man möchte helfen und meint, alles was man für die geliebte Person tut ist noch 1000mal zu wenig. Es zerreißt einem beinahe das Herz, wenn man so hilflos daneben stehen muss!

Das was Du berichtest hört sich schlimm an und ich hoffe, dass Deine Mutter jetzt endlich Ärzte hat, die alles für sie tun was möglich ist.

Bei Euch kann ich mir vorstellen, dass die Ärzte jetzt erst mal untersuchen, welche Probleme vorliegen. Sicher werden sie dann auch mit Dir (und Deiner Familie?) reden, was sie tun wollen und in welcher Reihenfolge sie dies machen wollen. Sehe dies einfach mal als gutes Zeichen, dass die Ärzte nicht einfach darauf los punktieren bzw. einfach eine Chemo ansetzen. All dies wäre nämlich sehr belastend für Deine Mutter und wenn jemand eh' schon so schwach ist, dann sollte der Körper nur mit den wichtigsten Untersuchungen, OPs, Medikamenten etc. belastet werden...

Für Deine Mutter ist es jetzt erst mal gut, dass sie sich von fachkompetenten Leuten pflegen lassen kann, wieder zu Kräften kommt und so gut es geht von den Schmerzen befreit ist. Leider ist es so, dass der Kranke recht benebelt ist und teilweise wirre Dinge von sich gibt. Erschrecke also nicht, wenn das bei Deiner Mutter so ist.

Mein Tipp für Dich:

Wenn Du ins KH gehst, dann schreibe vorher Deine Fragen auf und poche auf ein ausführliches und offenes (!) Gespräch mit dem behandelnden Arzt.

Nehme am besten eine vertraute Person mit, die gefühlstechnisch etwas neutraler ist. So hast Du die Möglichkeit das Gespräch später noch einmal aufzuarbeiten. Ich habe, leider aus eigener Erfahrung, erkennen müssen, dass ich Dinge, die gesprochen wurden ganz anders aufgefasst habe, bzw. dass ich Details gar nicht registriert habe, weil ich mit dem vorher Gesprochenen gedanklich noch gar nicht fertig gewesen bin. In solchen Ausnahmesituationen, in der Du nun leider auch bist, funktioniert der Verstand und die Auffassungsgabe nicht mehr so zuverlässig wie sonst.

Das mit dem Morphin muss noch nicht unbedingt etwas dramatisches bedeuten. Es gibt ja Menschen, die Morphin über lange Zeit nehmen. Die Ärzte sind heute bemüht, dass der Patient nicht unnötig leiden muss. Das Schlüsselwort hierfür heißt: LEBENSQUALITÄT !!! Wenn Deine Mutter jetzt also diese irre Schmerzen hat, dann bekommt sie für diese Krankheitsphase das Morphin. Die Ärzte wägen vor Morphingaben Gefahr und Nutzen für den Patienten kritisch ab. Setz' dieses Thema auch auf Deine Frageliste - Die Ärzte geben Dir sicherlich eine ehrliche Antwort.

Für die kommende Zeit
wünsche ich Dir und Deiner Familie viel Kraft und Zuversicht

TOI TOI TOI !!!
Lucky End
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