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Alt 12.10.2009, 17:33
Kris8 Kris8 ist offline
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Registriert seit: 12.10.2009
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Standard AW: Profil: Angehörige stellen sich vor...

Hallo zusammen,

dann stelle ich mich mal vor, ich bin noch ziemlich unerfahren mit dem Umgang in Foren, aber finde es eine gute Gelegenheit sich auch mal "freizuschreiben" . Ich bin wie alle hier in diesem Forum eine Anghörige von Krebspatienten. Leider gleich von mehreren. Ich heiße Marie, bin 42 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder von 9 und 12 Jahren.

1997 kam unsere Tochter mit einem sog. Steißbeinteratom zur Welt, es war zunächst gutartig und hatte eine 90prozentige chance nicht wiederzukommen. Leider kam es nach knapp einem Jahr wieder und war dann ein Keimzelltumor bzw. Dottersacktumor und bösartig. Sie bekam 4 Blöcke Chemo und wurde auch operiert, aber schon kurze Zeit später stiegen die Tumormarker erneut und sie hatte wieder ein Rezidiv. Wieder ein dreiviertel Jahr später 4 Blöcke Chemo mit OP, Hyperthermie und anschließend noch Bestrahlung. Sie hat es geschafft und ist jetzt 12 und sehr fit und munter, ich bin, was selbst kleine Krankheiten der Kinder angeht, sehr empfindlich und übervorsichtig geworden, aber das finde ich o. k.. Bei den Kontrolluntersuchungen habe ich immer noch das große Zittern.

Im selben Jahr 1997 bekam mein Vater die Diagnose Leukämie, CLL, auch er bekam verschiedene Chemos, jedoch ambulant und kam bis Anfang diesen Jahres in eine Remission. Leider bekam er im März ein Rezidiv und hat viele Monate in der Uniklinik verbracht. Er bekommt eine neue Chemo und es geht ihm wieder etwas besser, so dass er auch wieder zu Hause bei meiner Mutter ist.

Dann kam im August diesen Jahres der Schock, mein Mann hat mit 47 Jahren Speiseröhrenkrebs. In einer 10-stündigen Operation hat man ihm einen Magenhochzug verpasst, dabei wurden 1/3 Magen und 2/3 Speiseröhre entfernt. Jetzt ist er in AHB und erholt sich. Er hatte keine Metastasen und braucht keine Chemo oder Bestrahlung, es sieht also ganz gut aus, trotzdem habe ich jetzt schon Angst vor der ersten Nachsorge im November.

Ich habe das Gefühl ich bin nur noch von Krebs umgeben.

Ich selbst leide seit einem halben Jahr "nur" an Rückenproblemen, Bandscheibenvorfall bzw. Narbengewebe von einer frühren Bandscheiben OP, was aber z. Zt ein wenig hinten ansteht, ist ja logisch.

Das, was ich bisher hier gelesen habe, kann ich total nachvollziehen und es tut auch gut festzustellen, dass viele ähnliche Gefühle und Ängste und Sorgen haben, wie ich. Bei der Erkrankung meiner Tochter hatte ich noch meinen Mann, aber jetzt kann ich ihn ja mit meinen Sorgen um ihn schlecht belasten, ebensowenig meine Eltern, die ja selbst genug betroffen sind, und so ist es doch wohltuend einfach mal ein bisschen hier zu schreiben.
Vielen lieben Dank fürs "Zuhören"

ganz viel Zuversicht und Optimismus für alle
liebe Grüße
Marie
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