Thema: Tumorprothese
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Alt 28.12.2009, 15:34
el'müt el'müt ist offline
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Idee AW: Tumorprothese und Kälte

Hallo Livestrong und alle anderen Betroffenen,

Tumorprothesen und Kälte ist eine tückische Sache, das eingesetzte Metall ist extrem Wärmeleitfähig und liegt teilweise bis zu 5mm unter der Haut (insbesondere im Bereich des Kniegelenkes, wenn dort teilweise der obere Teil des Schienenbeines entfernt wurde).
Die Wärmeverteilung erfolgt über die Muskulatur und die Isolation über das Unterhautfettgewebe. Beides wird während der OP ziemlich dezimiert.
Die Muskeln (Gastrocnemius-Schwenklappen) die transplantiert werden, können das Metall am Anfang noch heizen, doch wird der Muskel immer dünner, bis er fast weg ist. Narbengewebe selber wird fast nicht mehr durchblutet.
Insgesamt ist das so, als wenn man mit der feuchten Zunge an die Laterne kommt. Wundert euch nicht, dass die verbliebenen Schmerzrezeptoren der Haut ausflippen bei Minusgraden, das ist ein Hilferuf: Zieh mich wärmer an.
Prinzipiell (wenn tolerabel) mit hässlichen (glücklicherweise wenig sichtbaren) Angoraüberziehern. Es kann im schlimmsten Fall sogar oberflächliche Hauterfrierungen geben, Fettcreme beugt dem vor.
Das bei Minusgraden empfundenen Schmerzen ist normalerweise keine Wetterfühligkeit in normalen Sinne (kurz vor Aufziehen eines Teifdruckgebietes) sondern hier klar Schmerz durch Unterkühlung.
Wer es kennt: Bei Wind und leichter Feuchte gibst das Gefühl an Nasenspitze und Wangen, ggf. auch an den Ohren.

Trotzdem kein Grund nicht vor die Tür zu gehen, die wichtigste Regel ist hier schon das Wissen um die Gefahr.

P.S.: Es hat noch keiner was dagegen erfunden, aber sicherlich gäbe es viele, die es kaufen würden.


Grüße und weitere schöne kalte Tage ohne Glatteis,


El'müt
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