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Alt 01.01.2010, 11:35
Jessika09 Jessika09 ist offline
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Standard AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!

Liebe Monika,
ich hoffe, daß ihr trotz allem gut ins neue Jahr gekommen seid.
Ja, der Urlaub war wirklich sehr schön und erholsam, wir haben viel spaß gehabt.

Der Hausarzt meines Vaters hätte es lieber gesehen, wenn mein Vater für ein oder zwei Jahre in Rente gegangen wäre (das geht anscheinend, mein Vater hat mir das mal erklärt, hab es aber wieder vergessen).
Das kam aber für ihn nicht in Frage. Wir haben auch immer gesagt, wenn man ihm die Arbeit nimmt, wird er richtig krank.
Er muß aber auch nicht körperlich arbeiten sondern "nur" mit dem Kopf. Bis zu seiner Diagnose war er Teamleiter bei der Telekom. Diese Tätigkeit war mit viel streß und sehr viel Überstunden verbunden. Es gab in der Zeit seiner Krankheit viele Umstrukturierungen dort. Jetzt ist er so´ne Art rechte Hand von seinem Chef. Diese Arbeit ist auch streß, aber mein Vater sagt es ist positiver Streß. Es macht ihm wirklich viel spaß, denn wenn er davon erzählt, leuchten seine Augen.
Er sagt aber heute noch, daß wenn er einen Job hätte, wo er körperlich arbeiten müßte, er das nicht schaffen würde. Köperliche Belastungen strengen ihn immer noch an. Das wird sich auch nicht mehr ändern, glaube ich. Da kann er noch soviel Sport machen.
Mein Vater hat auch Diabetes. In der Zeit der Chemo/Bestrahlung hat er bei Bedarf Insulin gespritzt. Nach der OP hat er wieder Tabletten bekommen. Es hat Monate gedauert bis er wieder richtig eingestellt war. Er bekam am Anfang öfter Schweißausbrüche mit Schwindel und Unwohlsein. Wir dachten erst, daß wären noch die Nachwehen der Chemo. Bis sich irgendwann rausstellte, daß der BZ auf 50 absackte. Da haben wir auch immer gesagt, wenn er jetzt mit dem Auto unterwegs gewesen wäre. Es hätte sonst was passieren können. Mittlerweile ist es wieder o.k.
Das der HA deines Mannes wieder ans arbeiten denkt, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Es sieht doch, daß es ihm noch schlecht geht. Wie soll er in diesem körperlichen Zustand LKW fahren. Er hat doch kaum Energie. Ist auch kein Wunder, bei dem bisschen was er am Tag essen kann. Ich glaube an Arbeit ist in nächster Zeit gar nicht zu denken und hoffe, das das euer HA auch einsieht. Und wie du schon sagst, erstmal muß die Schluckstörung abgeklärt werden. Wenn es eine Stenose sein sollte, wird er eh die nächste Zeit wieder öfter zum Weiten in die Klinik müssen.
Als ob das mit der Erkrankung nicht schon schlimm genug wäre, muß man sich dann auch noch mit sowas rumschlagen. Das kostet auch immer viel Nerven.

Ich hoffe, daß dein Mann weiterhin auf dem Weg der Besserung ist, daß du ein wenig zu Ruhe kommst und sich irgendwann mal der Alltag bei euch einstellt.

Viel Glück und liebe Grüße
Jessika
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