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Alt 05.01.2010, 21:09
melli 72 melli 72 ist offline
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Standard AW: Magenkrebs mit Metastasen in Bauchdecke

hallo zusammen!
bin leider neu hier.
bei meiner mutter wurde vor 9 wochen ein tumor im magen entdeckt, ziemlich groß.
am anfang hatte sie schluckbeschwerden, auch magenschmerzen, worauf hin die erste magenspiegelung gemacht wurde. hier war das ergebnis zunächst nur "magengeschwür".
es wurden tabletten verschrieben, die auch kurzzeitig linderung brachten, dann wurde die dosis der tabletten erhöht, was aber auch nur sehr kurzfristig half.

bei der zweiten magenspiegelung innerhalb von zwei wochen wurde der besagt tumor entdeckt, und meine mutter praktisch über nacht ins krankenhaus eingewiesen.
nach den üblichen untersuchungen, die teilweise immer wieder verschoben werden mußten, da meine mutter an einer überfunktion der schilddrüse leidet, und hier tagelang medikamente gegeben wurden um die schilddrüse "zu blocken", (hier wurden noch keinerlei metastasen entdeckt),
kamen die ärzte zu dem schluß, das der magen entfernt werden sollte, und der dünndarm dann mit speiseröhre verbunden und die aufgaben des magens übernehmen sollte.
am nachmittag nach der operation wollten wir sie auf der intensivstation besuchen, da uns von den ärzten vorher gesagt wurde, das sie in jedem fall nach der op intensiv versorgt werden müßte.
wir fanden meien mutter aber weder auf der einen noch auf der anderen intensivstation, was uns schon zu größten ängsten veranlasste.
ein pfleger teilte uns letztendlich mit, das sie wieder auf der station läge, auf der der sie auch vorher war.
dort fanden wir sie dann auch.
bei der bauchöffnung hatten die ärzte entdeckt, das sich bereits metastasen im bauchraum und im bauchfell entwickelt hatten,und sie erklärten uns später, das zu diesem zeitpunkt eine magenentfernung mehr geschadet als genutzt hätte. da die frischen nähte und wunden an speiserröhre und dünndarm sehr anfällig seien für weiteren metastasenbefall.so wurde statt der geplanten op lediglich ein port eingesetzt und dann der bauch wieder geschlossen.
geplant wurde dann eine chemotherapie, mit der hoffnung, einiges bewirken zu können.die chemo sollte allerdings ambulant stattfinden, da es meiner mutter insgesamt zu der zeit eigentlich sehr gut ging, und sie, überraschen für uns alle, nach zwei tagen, am sylvestermittag, nach hause entlassen wurde, bereits mit dem termin für die erste chemo, die sollte am 08.01.stattfinden.
ich besuchte meine mutter sylvesternachmittag zu hause, da ging es ihr schon sehr schlecht. sie hatte unheimliche schmerzen und mußte sich permanent übergeben.sie war müde und wollte nur noch schlafen.
sylvesterabend ca.20 uhr bekam ich einen anruf von meinem vater.
er hatte den notarzt gerufen, da es meiner mutter von minute zu minute schlechter ging, und sie sich bis dahin fast minütlich übergeben mußte.
der notarzt gab ihr eine morphiumspritze und veranlasste die sofortige einweisung zurück ins krankenhaus.
noch in der notaufnahme wurde der port aktiviert, sie wurde, wie zuvor auch schon einige male, künstlich ernährt und gleichzeitig gab man ihr über den port schmerzmittel und mittel gegen die übelkeit.
nun liegt sie seit sylvesterabend im krankenhaus,es geht ihr tagtäglich schlechter, gestern war sie schon zu schwach zum aufstehen.sie schläft viel, bekommt mittlerweile täglich morphiumspritzen und übergibt sich dauernd.die chemo soll, wenn überhaupt noch nun doch stationär stattfinden.aber bisher hat sich keiner von den "chemoärzten" blicken lassen.
meine mutter wird seit sylvester dauerhaft künstlich ernährt, bekommt zudem auch permanent mittel gegen übelkeit und schmerzen über den port.
manchmal kann sie ein paar schluck trinken, vorgestern ging es ihr sogar so gut, das sie haferschleim essen konnte, den sie sogar bei sich behalten hat.auch war ich vorgestern mit ihr im rollstuhl im krankenhaus spazieren und sie wollte unbedingt eine zigarette rauchen, was ich ihr natürlich nicht verwehren konnte.
gestern dagegen war sie total am ende, hat geweint, sie hält die übelkeit und das erbrechen kaum aus, denn jedesmal, wenn sie sich übergeben muß, werden die schmerzen schlimmer und schlimmer.
gestern abend bekam sie wieder eine morphiumspritze, und wurde zudem auch die nacht hindurch mit den übelkeitsmittel versorgt, was es vorher nie gegeben hat.
ich habe gestern ausführlich mit der betreuenden krankenschwester gesprochen, sie hat 30 jahre berufserfahrung.
sie erklärte mir, das sämtliche therapien, die sie mit meiner mutter von nun an durchführen, sofern meine mutter das überhaupt möchte, eigentlich nur noch darauf ausgerichtet sind, meiner mutter das leiden zu erleichtern, sei es mit schmerztherapie, o.ä. ob eine chemo überhaupt noch stattfinden soll, liegt nun an der entscheidung in der geplanten tumorkonferenz und natürlich auch an der entscheidung meiner mutter, inwieweit sie überhaupt noch bereit und in der lage ist,weitere dinge zu ertragen.
meine mutter weiß glaube ich nicht, wie krank sie wirklich ist, aber sie ahnt es. gestern sagte sie zum beispiel zu mir: ich glaube mir kann sowieso keiner mehr helfen."
sowas ist für mich so schlimm, ich sitze an ihrem bett, sie krümmt sich vor schmerzen, die tränen laufen ihr herunter und ich kann ihr nicht helfen.
auch habe ich das gefühl, das die ärzte nicht genug für sie tun. meiner meinung nach lassen sie soviel zeit vestreichen, man hätte mit der chemo doch schon längst beginnen können, zu einer zeit als es meiner mutter noch relativ gut ging.warum wird so lange gewartet?
gibt es überhaupt noch hoffnung? hat jemand schon ähnliches erlebt und überlebt? nebenbei, meine mutter ist 59.
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