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Alt 17.01.2010, 14:57
babs12 babs12 ist offline
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Standard AW: Gibt es wirklich nichts mehr????

liebe Bianca und Karla,

Bianca, ich kann dir nur voll zustimmen. morgen werden es 8 monate, als ich die diagnose hoffnungslos erhalten habe. mein onkologe schickte mich noch in die uniklinik, obwohl er hier die grösste kapazität für bluterkrankungen ist. dort wurde es mir noch einmal ungeschminkt mitgeteilt. es hätte noch die lösung der transplantation gegeben, doch mein onkologe war froh, dass ich abgelehnt habe, denn in meinem schlechten zustand damals, hätte ich es kaum überlebt.

nun wurden mir durch die palliativbehandlung mindestens 6 monate geschenkt. 6 monate, wo sich meine söhne vorbereiten können, 6 monate, wo ich alles erledigen konnte.

bin alleinstehend, das heisst, mein 22-jähriger sohn wohnt noch bei mir. also habe ich mich total neu orientiert. pflegebett, eine frau die mir einmal die woche die wohnung gründlich putzt, abends eine warme mahlzeit und die wäsche wird besorgt. geht es mir einigermassen, kann ich noch einwenig aufräumen, blumengiessen usw.

auch wenn die lebensqualität durch die schwäche und chemo weniger wird, für mich ist sie noch da und ich kann mich an dingen freuen, die früher selbstverständlich waren. geht es nicht mehr, gehe ich auf die palliativabteilung.

bin froh, einen so guten onkologen zu haben. hätte einfach nicht mehr die kraft von pontius bis pilatus zu laufen für weitere meinungen oder noch therapien. für mich ist wichtig, eine gute lebensqualität (für meine begriffe) zu haben, keine schmerzen und keine atemnot. (bin allerdings 65, wäre ich jünger, würde vielleicht alles anders ausehen.) doch es gibt einen moment wo man sein schicksal annehmen muss und das beste daraus machen sollte.

aes liebs grüessli
babs
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