[mondkalb]

Hallo Luna!
Wenn ich mir deine Zeilen so durchlese, dann gehen mir sehr ähnliche Gedanken durch den Kopf.
Es ist so viel unausgesprochen geblieben und es gibt jetzt nur mehr eine andere Art der Kommunikation. Und dann dieses heimtückische, hinterhältige Trauertier, es lässt einen Luft holen und wieder aufrichten, nur um dann wieder hämisch grinsend zuzutreten. Man hat den Eindruck, je öfter es zutritt umso größer wird der Schmerz umso näher kommt man an den Rand des schwarzen Loches und droht hineinzustürzen. Man braucht echt viel Kraft, um sich oben zu halten. Und heute ist wieder ein Tag an dem die Verzweiflung langsam aber unaufhaltsam in mir hochkriecht, mich lähmt und mir die Kraft nimmt mich zu halten.
Auch ich sollte mich um einige Sachen meiner Schwester kümmern, besonders Kleidung. Sie hatte viele schöne Sachen, und wir hatten ziemlich die gleiche Größe und meistens waren wir gemeinsam shoppen. Da hat sie schon immer gefragt, ob ich das auch anziehen würde, weil schließlich erbe ich es ja einmal. Oft habe ich den Kopf geschüttelt über den ihr eigenen Humor, aber jetzt ist es doch so gekommen, und ich schaffe es nicht hinzugehen, ihren Schrank auszuräumen und Stück für Stück Erinnerung in die Hand zu nehmen. Es ist einfach nur furchtbar und ich würde mich am liebsten irgenwo verkriechen und nicht wieder hervorkommen, aber was würde das schon nützen, das Trauertier wäre immer mit von der Partie egal wo, denn es lässt sich nicht abschütteln, aber vielleicht irgendwann einsperren.
Ich wünsche dir viel Kraft und wenige solcher Sch... Tage
LG Monika