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Alt 03.02.2010, 21:41
trixi0702 trixi0702 ist offline
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Standard AW: Für Lymphis und Angehörige

Hallo alle zusammen,

ich bin neu hier und durch Zufall auf eure tolle Seite gestoßen. Ich bin 35 Jahre alt, verheiratet und habe ein Kind. Es geht um meine Mama.

Sie ist 61 Jahre alt und bei ihr wurde im Juli 2009 ein malignes B-Zell-Lymphom im Magen festgestellt. In der darauffolgenden OP wurde ihr der gesamte Magen entfernt, nur der kleine Teil wo die Gallensäfte reinfließen wurde stehen gelassen. Aus dem Darm wurde dann ein Ersatzmagen geformt. Nach der OP kam die Chemo. Diese war auf 6 Zyklen angesetzt. Von mal zu mal hatte meine Mama aber mit mehr Nebenwirkungen kämpfen (Übelkeit, Erbrechen, Haarausfall, extremer Durchfall (oft tagelang), saures aufstoßen, Anämie, niedriger Blutdruck etc.). Sie hat 20 kg abgenommen und wurde immer schwächer. Die letzte Chemo wurde ihr aufgrund ihres Gesamtzustandes erlassen.

Ein viel größeres Problem sind aber die ständigen Schmerzen, die sie hat und für die bislang keine Ursache gefunden wurde. Des Weiteren setzt sich bei ihr im Darm/Magen immer etwas zu, so dass sie alle 6-8 Wochen eine Gastroskopie machen lassen muss, um die zugesetzte Stelle zu weiten.

Durch ihren niedrigen Blutdruck ist sie auch Anfang Januar umgefallen und war etwas längere Zeit bewusstlos. Die Ärzte sprachen von einer retrograden Amnäsie. Die Erinnerung kam dann wieder, aber gemacht hat auch keiner was. Die Ohnmacht käme von ihrem niedrigen Blutdruck. Sie soll zur Kur fahren und dann wird das schon wieder.

Dann ist sie ja (gott sei dank) zur Kur gefahren. Ich hatte so gehofft, dass sie sich dort erholen kann, zu Kräften kommt und wieder neuen Lebensmut fasst.
Nun bekam ich gestern den Anruf, dass man sie nach Schleswig ins Krankenhaus bringt, da wieder eine Gastro gemacht werden muss. Sie rief mich dann an und war nur am weinen. Die Zustände in diesem Krankenhaus sind wohl katastrophal (3-Bett-Zimmer, nur ne Waschecke, Toilette übern Flur, immer hoffen, dass ein Klo frei ist, die Fenster undicht ohne ende und Sauberkeit ist dort wohl ein Fremdwort). Jedenfalls haben die dort ein CT gemacht, der Befund sollte 20 bis 30 minuten dauern - bis heute abend weiss sie nicht, was da rausgekommen ist. Dann wurde heute früh eine Gastro gemacht, dabei ist wohl auch die zugesetzte Stelle etwas geweitet worden. Sie müsse aber noch eine 2. Gastro bekommen um eine weitere Weitung vorzunehmen. Zugleich sprachen die Ärzte aber von einem Narbenbruch. Deshalb soll sie ihre Kur unterbrechen und nach Hause fahren, da sie hier operiert werden müsse.

Ich hab sone Angst. Wie kann das passieren? Warum setzt sich da was zu und gibt es denn keine Möglichkeit, das dauerhaft offen zu halten?

Kommt irgendjemand hier aus Berlin und kann mir einen Tip geben, in/an welches Krankenhaus wir uns hier wenden können? Meine Mama wurde bislang im Sanaa-Klinikum Lichtenberg (ehemals Oskar-Ziethen-Krankenhaus) behandelt? Wenn es sich vermeiden läßt, möchte sie dort aber nicht mehr hin zurück. Irgendwie habe ich das GEfühl, dass es dort auch keine richtige Onkologie gibt. Denn bisher lag sie entweder auf der Chirurgie oder auf der Inneren. Und einen Ansprechpartner dort zu kriegen glich einem 6er im lotto.

Ich versuche ja vor ihr stark zu sein und ihr Mut zu machen, aber es fällt mir manchmal ganz schön schwer. Ich hab ihr ja auch schon so oft gesagt, wie sehr wir sie noch brauchen. Nur glaube ich manchmal, dass sie keinen Willen mehr hat und auch keine Kraft. Seit über einem halben Jahr ständige Schmerzen und nie kann einer ihr richtig helfen.

Wie ist es euch ergangen? Hat jemand Erfahrung mit diesem Schalentier und dem Umgang nach einer Magenresektion?

Hoffe auf einen regen Austausch. Und sorry, dass es so lang wurde - bin nur total down.

l. G.
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