Liebe Foris,
zu diesem Thema möchte ich mich auch kurz zu Worte melden.
Lasst mich mit dem Sinn bzw. Unsinn dieses Plauderthreads beginnen.
Wer auf den ersten Beitrag (jaaaaaa..., gaaanz vorne auf Seite 1
) schaut kann lesen, wofür er gedacht ist und wofür nicht. Tenor: alles was man auch an einem Stammtisch plaudern würde. Stänkereien außen vor. Aber die wollen wir hier ja ohnehin nirgendwo. So finde ich Jutta´s Posting hier auch nicht falsch plaziert, da ein eigener Thread hierzu nun echt nicht nötig ist. Soviel mal zur Platzierung.
Nun zum Thema postive und negative Nachrichten.
Wir alle hier wurden irgendwann einmal mitten im Leben mit einer Situation konfrontiert, die wir uns so nicht ausgesucht haben. Wir bemerkten nicht einmal die Vorgänge in unserem Körper. Erst als es auch für uns sichtbar wurde bemerkten wir, dass da Dinge in unserem Körper ablaufen, die wir nie zulassen würden. All das ist schon nicht wirklich positiv.
Dann suchten wir Austausch, Wissen und Erfahrung und fanden uns nun im einen Krebs-Forum wieder. Auch nicht wirklich postiv, sieht man von den vielen netten Menschen ab, die wir hier kennenlernen dürfen.
Halten wir also fest, dass alleine die Tatsache, dass wir hier herumtoben müssen, nicht positiv ist. Wären wir gesund, wären wir auch nicht hier, sondern im Kleingartenforum o.ä.
In einem Krebsforum wäre es unehrlich, nur Gutes zu schreiben. Denn Krebs ist nicht gut. Er bringt Leute um. Und das zu tausenden jedes Jahr. Dieses zu verdrängen oder verleugnen wäre reine Schönmalerei und alles andere als der Wirklichkeit entsprechend. In unserem Forum ist es zum Glück so, dass viele mit der Erkrankung leben können und dürfen. Doch auch aus unseren Reihen sind einige Menschen gestorben. Das wird sich auch in der zukunft nicht ändern, wenn gleich wir alle aus tiefstem Herzen das Gegenteil erhoffen.
Also gehören auch schlechte Nachrichten ganz selbstverständlich mit in das Forenleben. An dieser Stelle ist dann eben die Gemeinschaft gefordert, in deren Hände man sich seiner Zeit begeben hat. Diejenigen unter uns denen es gut geht, fangen eben die User auf, denen es leider nicht so gut geht. Natürlich weckt dies auch in dem einen oder anderen von uns das verdrängte Wissen, dass auch wir hier mal mit schlechten Nachrichten aufwarten könnten. Und dann wollen wir hier getröstet werden, wollen Zuspruch, unsere Ängste und Sorgen um unser Leben verstanden wissen.
Ein weiser Mensch schrieb mal sinngemäß, dass man seine Mitmenschen so behandeln soll, wie man es für sich selber auch wünscht. Wenn alle Menschen danach leben würden, wäre unsere Welt sicher ein klein wenig angenehmer.
Im Krebs-Kompass gibt es Foren, in denen Menschen nicht lange "dabei" bleiben, weil sie eben eine Krebsart haben, die eine Heilung nahezu unmöglich macht. Sollte man diese Menschen nun ausschließen, weil sie ja die anderen User mit ihrem Schicksal herunterziehen? Ganz klares NEIN. Das wäre zutiefst unmenschlich. Ein Unterforum im KK bittet Hinterbliebene in das Ihnen zugedachte Hinterbliebenen-Forum, um eben die kranken und hoffenden User nicht mit schlechten Neuigkeiten zu verschrecken und ihrer Hoffnung zu berauben. Eine Lösung, die ich persönlich nich gutheiße. Ich käme mir abgeschoben vor.
Um es nun zum Ende zu bringen: der Plauderthread ist zum plaudern da. Und wenn Neuigkeiten zu verkünden sind, dann gehören diese in erster Linie in den Thread desjenigen, da sie ja den Krankheitsverlauf des Users betreffen. Aber ich habe auch kein Problem damit, wenn sowas mal im Plauderthread auftaucht. Aber einen "Heile Welt und gute Laune"-Anspruch sollte an den Plauderthread nicht gestellt werden. Hier dar auch mal geweint und getrauert werden.