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Alt 02.03.2010, 18:44
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Primavera Primavera ist offline
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Registriert seit: 26.02.2010
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Standard AW: das "brustkrebsgen" brca 1 / 2

hallo ihr alle, liebe Tasajo, vielen Dank für die Infos und Rückmeldungen! Tut soo gut, sich mal mit Betroffenen auszutauschen, nachdem ich bis jetzt niemandem mit demselben Schicksal begegnet bin und mir deshalb mit meiner Geschichte fast schon wie eine Exotin vorkomme (z.B. im Krankenhaus mit Zimmerkolleginnen, die kamen und gingen und sich nur mal grad schnell unterbinden liessen und ich - 'waas machst du? beide Brüste weg?' und dann im besten Fall 'oh, wie mutig..!' ohne wirklich viel zu verstehen)
Lebe in der Schweiz und mir scheint, hier sind prophylaktische Operationen mit BRCA noch seltener als in Deutschland; scheint da kulturelle Unterschiede zu geben...
Betreffend erhöhtes Darmkrebsrisiko hab' ich meinen Genmediziner so verstanden, dass diese Vermutung, die in Zusammenhang mit BRCA1 bestand, in neueren Studien nicht bestätigt werden konnte. Tatsächlich wird auch eher in älteren Publikationen auf einen Zusammenhang BRCA1-Darmkrebs hingewiesen. Und ich glaube meinem Genmediziner in dieser Hinsicht natürlich gerne.. ..weil ich mich nicht auch noch um meinen Darm sorgen will, den möchte ich einstweilen noch drin lassen Übrigens: irgendwo habe ich gelesen, dass Östrogene das Darmkrebsrisiko senken, weshalb Männer auch etwas häufiger daran erkranken als Frauen; allenfalls auch ein Grund für HET.
Neue Frage: Wie geht ihr mit dem Thema BRCA in der Familie, speziell gegenüber euren Kindern, um? Meine Kinder, Tochter knapp 8 und Sohn knapp 6, möchten nun detaillierter wissen, was und warum bei mir operiert wurde. Ich möchte v.a. meine Tochter momentan noch nicht mit zuviel Wissen konfrontieren; sie wird ja im Gegensatz zu mir noch früh genug damit konfrontiert und wird sich dann überlegen müssen, ob sie selber einen Test durchführen will oder nicht. Allerdings gibt sie sich schon jetzt mit halbpatzigen Antworten nicht mehr zufrieden und möchte wissen, ob sie sich 'auch mal was aus dem Bauch und den Brüsten wird rausnehmen lassen müssen'. Sie weiss ja, dass meine Mutter - ihre Grossmutter - an Brustkrebs gestorben ist; meine Tante hat sie sogar noch krank erlebt. Ich habe ihr geantwortet, dass sie ein ganz anderer Mensch ist als ich und sie dies überhaupt nicht betreffen muss. Sie wird eine Weile darüber nachdenken und dann mehr dazu wissen wollen bzw. Widersprüche aufdecken... wie geht ihr damit um? Es belastet mich sehr, daran zu denken, dass sie z.B. ihre Brüste als junge Frau ev. als Bedrohung wahrnehmen wird! Sie soll doch eine unbeschwerte Kindheit und Pubertät haben.. Und wo haltet ihr euch über die laufende Forschung auf dem Laufenden? Internet? Ärzte? Beim Internet besteht ja immer das Problem, dass man ungefiltert alles zum Thema erhält und zumindest ich als Nicht-Fachfrau die Infos manchmal nicht richtig einordnen kann..
Genug der Fragen, machts gut + bis ein andermal!
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