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Alt 05.03.2010, 19:41
Jaymz Jaymz ist offline
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Standard AW: Entscheidungsfrage

Hallo,

das ist eine schwere Entscheidung.
Letztendlich musst du dich tief in dich gehen und dich auch fragen, was
für ein Typ du bist bzw. ob du mit deiner Entscheidung leben kannst.

Bist du ein "Zocker-Typ", der starke Nerven hat, kann das Wait and See etwas für dich sein. Du wirst engmaschig kontrolliert und bei Auftreten von Auffälligkeiten schnell behandelt. Jedoch hast du im Hinterkopf immer die Sorge, dass etwas in deinem Körper schlummern könnte. Andererseits kann es ja auch positiv ausgehen und hast keinerlei Nebenwirkungen (s. Bestrahlung oder Chemo) zu ertragen.

Möchtest du auf Nummer Sicher gehen, sind Bestrahlung und Chemotherapie deine Favoriten. Mit diesen Behandlungsformen reduzierst du das Risiko, dass sich der Krebs ausbreitet. Die Bestrahlung ist sicherlich angenehmer als die Chemo, da durch sie weniger Nebenwirkungen auftreten. Andererseits können langfristig durch die Bestrahlung auch Irritationen an den Organen (reizdarm o.ä.) auftreten.
Wie bereits angesprochen, die Bestrahlung ist nur lokal! Alles was außerhalb des Bestrahlungsfeldes liegt, wird nicht therapiert. Wenn du Pech hast, könnte eine Krebszelle bereits in der Lunge sein. Das ist aber eher unwahrscheinlich.
Die sicherste Variante wäre die Chemotherapie. Keine Wirkung ohne Nebenwirkung. Nebenwirkungen sind am heftigsten (Haarausfall, Müdigkeit, Übelkeit, Sodbrennen etc.). Der ganze Körper bis aufs Gehirn (Blutschranke) würde erfasst werden. Aber du musst bedenken, dass du "nur" eine leichte Chemo bekommen würdest im Vergleich zu Betroffenen, die einem höheren klinischen Stadium zugeteilt sind. Diese schwerere Chemo könnte dir dadurch erspart sein. Falls bei der Wait and See Strategie bei dir etwas Negatives auffällt, würde eine vergleichsweise heftigere Chemo bevorstehen.

Ich würde an deiner Stelle zu der Chemo tendieren. Danach solltest du das Thema Hodenkrebs mit größter Sicherheit abgeschlossen haben.

Hilfreich ist es für dich, mehrere Meinunge einzuholen. So kann dein Urologe das Zweitmeinungszentrum kontaktieren bzw. kannst du auch auf eigene Faust entsprechende Experten besuchen.

Geändert von Jaymz (06.03.2010 um 00:10 Uhr)
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