Thema: Myriam
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Alt 07.03.2010, 11:01
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HelmutL HelmutL ist offline
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Lächeln AW: Myriam

Guten Morgen, mollie,

es gibt so viele kluge Sprüche. Noch einen: "In der Ruhe liegt die Kraft". Je nach dem, in welcher Stimmung man gerade ist, könnte man den, der das sagt, entweder umbringen oder auch umärmeln. Der oder die hat es nämlich immer viel, viel leichter so einen Spruch loszuwerden als es für den anderen ist, das auch aufzunehmen. Und dann kommt es auch noch drauf an, wer das zu einem sagt.

Doch ich denke, in all diesen "klugen Sprüchen" ist immer ein Körnchen Wahrheit. Sie sind ja nicht von ungefähr entstanden. Dieses Körnchen muss man nicht suchen, sondern zulassen. Denn im Prinzip haben diese Sprüche ja recht, auch wen sie noch so gedankenlos daher geredet werden.

Die Vergangenheit können wir nicht ändern und die Zukunft nicht bestimmen. Schon viele haben das versucht und sind kläglich gescheitert. Auch wenn es bei manchen so aussieht, als wäre es ihnen gelungen, ihre Pläne und Träume umzusetzen: sie haben einfach nur Schwein gehabt, sonst nichts. Ich will damit nicht sagen, das wäre was negatives. Ich gönne jedem dieses Glück. Es soll uns auch nicht abhalten, Pläne zu schmieden. Nur, man sollte jederzeit bereit sein ein solches Ziel auch mal abzuhaken und von vorne beginnen.

Es gibt die eine Möglichkeit. Nämlich einfach garnichts zu tun, nichts zu planen. Nicht nachdenken, grübeln, rätseln, den Lieben Gott einen guten Mann sein lassen und in den Tag hinein leben. Ich meine damit: "Das is mir alles sowas von sch...egal. Ich kann eh nichts machen oder ändern, also lebe ich für MICH und für sonst nichts und niemand!" Sie schauen nicht nach rechts oder links, nicht nach vorne oder hinten. Sie sind sich selbst genug und damit basta. Das ist ihre Einstellung. Es gibt Menschen genug, die mit dieser Einstellung ein Leben lang ganz gut zurecht kommen.

Es gibt die andere Möglichkeit. Nachdenken, sich wehren, kämpfen, hadern. Mit Gewalt etwas erreichen wollen. Pläne schmieden und schier verzweifeln, wenn sie nicht wahr werden. Sich um alles und jedes kümmern und sich dabei verzetteln.

Ich denke, in der Mitte liegt die Wahrheit. Wir haben etwas sehr wertvolles verloren und wünschen uns das zurück. Auch wenn wir nicht wahrhaben wollen, dass dem so ist! Darauf zielen unsere Absichten, unsere Wünsche, unsere Träume. Doch die Vergangenheit ist tod, das Leben liegt in der Gegenwart. Haben wir uns in der Vergangenheit über den Plural definiert, so ist das in der Gegenwart nicht mehr möglich. Das muss man erst begreifen und akzeptieren. Erst wenn man das begriffen und akzeptiert hat, dann kann man sein eigenes Leben wieder einrichten und vielleicht auch mal träumen. Aber auch mal zufrieden sein mit dem, was man hat. Auch mal das Leben einfach so laufen lassen. Auch mal sich einfach nur auf den nächsten Tag freuen und sich überraschen lassen, was er denn bringt. Ohne Vorbedingung.

Denk ich mal, hoffe ich. Draussen scheint die Sonne, der Wind pfeift um die Ecken und es ist saukalt. Hier drinnen ist es schön warm und gemütlich. Nachher werd ich spazieren gehen und die Sonne und den eiskalten Wind geniessen.


Einen schönen Sonntag

Helmut
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