Einzelnen Beitrag anzeigen
  #162  
Alt 30.03.2010, 20:01
Team Team ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.01.2009
Beiträge: 46
Standard AW: Glioblastom - ich hasse dich

Liebe Stella,

es tut mir so unendlich leid, dass Du diese schwere Last tragen musst. Stark sein... wie kann man das in so einer Situation. Ich frage mich das auch immer wieder - auch wenn es bei meinem Vater noch nicht so weit ist und er durch Avastin diesen Schritt noch etwas hinauszögern kann.
Ich fühle jedes Wort das Du schreibst nach. Gerade an den Tagen an denen das Reden besonders schwer fällt, der Körper immer weniger reagiert und man das Gefühl hatdas Ende beginnt.
Ich habe noch keinen Sohn oder Tochter - aber das Spagat zwischen der Fürsorge für Deinen Kleinen, dem Bruder und der Schwester eine Starke Schulter geben und Deinem Vater die Liebe geben die Du für ihn empfindest ist eine Aufgabe, die einen leicht überfordern kann.

Schuld gefühle habe ich auch immer wieder - vor allem in den Momenten in denen ich nicht bei meinem Vater bin - in denen ich etwas für mich mache. Keine Zeit für ihn habe. Aber ich hatte keine Schuldgefühle als es ihm ganz schlecht ging - noch vor OP und Behandlung. Hier hat er nur geschlafen und fast nicht mehr reagiert. Hier habe ich mir auch gewünsch - und ihm - das er erlöst wird - auch wenn ich danach sicher sehr traurig sein werde....

Liebe Stella, so wie Du Dich anhörst bzw. ich es aus Deinen Zeilen entnehmen, bist zu ziemlich am Ende mit Deiner Kraft. Ich kann Dir nur sagen, dass ich immer sehr an Euch denke und immer gedacht habe und jetzt vor allem mir wünsche, dass Deine Kraft reicht. NIcht unbedingt für Vater, Mutter, Bruder oder sonst jemand - sondern in erster Linie für Dich. Ich spüre bei mir täglich wie mein Körper schwächer wird, ich habe ständig Rücken- und Magenschmerzen und seit 4/5 Monaten geschwollene Lymphknoten. Ich denke, dass das alles mit meine bzw. der Situation mit meinem Vater zu tun hat. Was ich aber damit sagen soll ist, dass ich Dir so wünsche, dass Du einen Weg findest mit allem umgehen zu können, der für Dich gut ist. Das wird sicherlich auch Dein Vater am meisten wünschen und dann kannst Du auch für Deinen Vater da sein - in den Situationen in denen er Dich braucht.

Was kommt kann leider niemand sagen - auch ich wüsste gerne wie alles wird. Aber niemand weiß das - und deshlab bleibt die Ungewissheit und die Angst davor. Ich bin gedanklich bei Dir und wünsche Dir von herzen alle Kraft die Du brauchst.

Liebe Grüße
Stefan
Mit Zitat antworten