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Alt 04.04.2010, 11:22
Lissi 2 Lissi 2 ist offline
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Standard AW: Es bleibt die Liebe

Geliebter Peter,

vorgestern habe ich mal wieder in deinen Briefen an mich gestöbert und fand in einem, den du mir vor langer Zeit( November 93) geschrieben hast, folgendes:

Eines Nachts, eines Tags

Wenn du lange genug
im Dunkel gegangen bist,
blicklos, stimmlos und taub,
ausgeliefert ans Nichts,
wenn Hoffnung
weniger ist als ein Wort,
naht Rettung.

Eines Nachts, eines Tags
fällt`s dir wie Schuppen von der Seele,
trifft dich ein Augen-Blick
mitten ins Herz,
sagt dir der erste tiefe Atemzug
wortlos: du lebst


Es gibt so vieles für was ich dir danke, auch für dieses kleine, wunderschöne Ritual uns in unserer gemeinsamen Zeit immer mal wieder kleine Briefe und Zettel zuschreiben. Nicht das ich sie brauche, um nicht zu vergessen, nee... du und diese Jahre, unsere Liebe, bleiben unauslöschlich in mir. Nein diese Briefe sehe ich nun oft als Botschaften, die mir helfen in kleinen Schritten weiter zugehen, nicht aufzugeben wenn es ganz dunkel ist. Damals zeigten mir deine Worte, du stehst an meiner Seite, immer und bedingungslos, heute sagen mir diese Worte, du bist immer bei mir, wir sind nie getrennt, egal was geschieht. Danke!

Die Trauer zerbricht vieles... aber niemals unsere Liebe, mein Vertrauen darauf das wir uns wiedersehen.

Dein Engel Lissi







Ihr Lieben,

die Ihr immer mal wieder auch hier an mich denkt, Euch wünsche ich gute, schöne Ostern. Auch wenn unser gemeinsames Schicksal, der Verlust eines geliebten Menschen, jedes Fest, jeden Feiertag uns schmerzlichst zeigt, es wird nie wieder wie es einmal war, so hoffe ich doch das Ihr Stunden der Wärme und Zuversicht gerade an solchen Tagen erleben könnt. Nichts anderes hätten sich unsere Lieben für uns gewünscht. Dazu möchte ich etwas von Felix Leibrock hier einstellen:


Sterne als Lebenszeichen

Jedes Kind kennt sie: die Geschichte vom König der Löwen. Sie ist eine Fabel, ein Spiegel menschliches Verhaltens. Es geht um Macht, um Bruderzwist, um Tod und ewiges Leben. Pädagogisch bedenklich, sagen manche. Sie kritisieren die Schwarz-Weiß-Malerei, die Unterteilung in die Guten und die Bösen. Mag sein, dass da was dran ist. Aber zumindest eine wichtige Szene hat die Geschichte: als der König der Löwen mit seinem kleinen Sohn Simba am Abend zum Himmel blickt. Sie sehen die Sterne. Simba fragt, als ob er den baldigen Tod des Vaters vorausahnen würde, ob sie beide, Vater und Sohn, immer beisammen blieben. Der Vater zeigt auf die Sterne. Er sagt dem Sohn, nach seinem Tod werde er einer dieser Sterne sein und ihn, Simba begleiten. Was Kinder durch diese Symbolsprache erfahren: Der Tod verliert seine Macht, weil es möglich ist, dass Lebende und Tote miteinander verbunden bleiben. Auch Jesus hat gespürt, dass sein Tod nahe ist. Auch er wollte seine Freunde nicht ohne Trost, ohne ein Zeichen hinterlassen, das ihnen Nähe schenkt. So hat er Brot und Wein mit ihnen geteilt und ihnen gesagt: Wann immer ihr das in meinem Namen tut, bin ich mitten unter euch.

Ich wünsche dir, dass du in der Zeit der Trauer Orte und Rituale findest, um denen nahe zu sein, die du in diesem Leben geliebt hast. Möge der Sternenhimmel auch dir sagen, dass das Leben mit dem Tod nicht endet, sondern nur in eine andere Wirklichkeit übergeht.
Felix Leibrock



In diesem Sinne
liebe Grüße
Eure Lissi
__________________
Wege entstehen dadurch,dass man sie geht.
Franz Kafka

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