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Alt 10.04.2010, 21:45
Norma Norma ist offline
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Registriert seit: 06.11.2005
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Standard AW: Meine Schwester ließ mich alleine

Hallo Mely,

ich weiß sehr gut, wie es in dir aussieht.
Es ist so unbegreiflich, dass da ein geliebter Mensch auf einmal nicht mehr da ist; er weg ist, für immer. Es ist dieses NIE MEHR, was den Nahestehenden zu schaffen macht.
Und... dass man so machtlos daneben stehen musste, ohne irgendetwas tun zu können.
Ja, es ist unbegreiflich.

Wir trauern auch um einen Nahestehenden; er starb, wie deine Schwester, im Januar diesen Jahres; gerade 40 Jahre alt.
Der Bauchspeicheldrüsenkrebs gab ihm keine Chance; trotz Chemoversuch dauerte es gerade mal 11 Wochen, bis der Tod ihn holte.
Und auch er konnte und wollte nicht über das Ende sprechen.

Wir, du und ich, müssen jetzt lernen, ohne einen geliebten Menschen weiter zu leben. Das ist ein ganz schwieriger Lernprozess und die tiefe Trauer überschattet momentan noch alles.

Es heißt, der Schmerz wird nicht weniger, man lernt nur, mit ihm zu leben. Das kann ich bestätigen. Vor gut 3 Jahren starb meine Mama und so langsam lerne ich, ihren Tod zu akzeptieren; trotz aller immer noch vorhandenen Trauer.
Anders verhält es sich bei dem kürzlich Verstorbenen, seinen Tod kann ich immer noch nicht begreifen und denke immer, er sei nur in Urlaub und komme bald heim.

Liebe Mely, bei allem, über was du grübelst: denke darüber nach, wie deine Schwester gedacht hätte. Vielleicht wird es dich in deiner tiefen Trauer etwas trösten.

Alles Gute von Herzen!

Norma
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