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Alt 18.03.2004, 11:19
Gast
 
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Standard Was kommt da noch......

Hallo an alle! Ich bin ganz zufällig auf diese Seite gekommen und was ich dort so oft von Euch lesen musste, hat mich sehr berührt. Meine Mama ist vor knapp 4 Wochen an Leberkrebs gestorben. Im Gegensatz zu dem vielen Leiden, was Eure Liebsten mitmachen müssen, ging es bei ihr schrecklich schnell. Sie hatte keine Metastasen und CT und PTT zeigte an, dass dieser Krebs operabel sei. Während der OP stelle sich aber heraus, dass der Tumor viel größer als erwartet war. Der Prof. entschloss sich, trotzdem alles zu entfernen. Nur war von der Leber zu wenig übrig, als dass sie sich hätte regenerieren können. Eurotransplant lehnte ab wg. bösartiger Grunderkrankung, mein Bruder und ich kamen als Lebendspender wg. falscher Blutgruppe nicht in Frage. Meine Mutter ist mit dem Bewusstsein in die OP gegangen, dass sie gesund wird, lag danach noch 4 Tage im künstlichen Koma und starb an vielfältigem Organversagen, was ohne Leberfunktion automatisch kommt. Das war/ist für uns alle ein riesiger Schock. Sie ist nur 64 Jahre alt geworden und ist (ich sage bewusst nicht "war") die beste Mama, die man sich vorstellen kann, so liebevoll, gütig, warmherzig, geduldig, viel mehr als "nur" meine Mama, meine beste Freundin, meine Ratgeberin... Das könnte ich endlos fortsetzen. Als ich Eure Erfahrungen las, habe ich so oft gedacht: Mein Gott, was für ein Leid, wenn man dem Menschen, den man so sehr liebt, nicht helfen kann. Und ich sollte nicht so egoistisch sein, sondern Gott dafür danken, dass meine Mama nicht leiden musste.
Während der Beerdigung übrigens habe ich auf einmal ganz sicher gewusst, dass meine Mama nicht in diesem Sarg liegt. Ihre Hülle schon, aber ihre Seele, die ist nicht dort. Dieses Gefühl hilft mir. Trotzdem ist die Erkenntnis, dass das Leben einfach so weiter geht, obwohl ein ganz wesentlicher Mensch nicht mehr da ist, sehr bitter.

Wirklich empfehlen kann ich Euch den behandelnden Prof.Broelsch von der Uniklinik Essen. Es gibt nur 2 Leberspezialisten in Deutschland und er ist einer von ihnen. Obwohl so ein anerkannter Prof., ist er sehr menschlich, war immer für uns da und hat wirklich alles für meine Mama getan. Ich bin der festen Überzeugung, dass wenn einer helfen kann, er es ist.

Euch wünsche ich ganz viel Kraft!

Ganz liebe Grüße an alle von
Sabine
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