Hallo sommerregen74.
Ich weiß wie du dich fühlst. Vor zwei Jahren habe ich meine Tante wegen Darmkrebs verloren. Es ist sehr schwer über so einen Verlust hinwegzukommen und das Leben weiter zu leben und so zu tun als würde man nicht darunter leiden. Aber irgendwann lernt man mit dem Schmerz und dem Verlust umzugehen.
Ich kann dir zwar nicht genau sagen wie du mit dem Schmerz umgehen kannst, aber ich kann dir von meinen Erfahrunen erzählen.
Am Anfang habe ich alles in mich hineingefressen und alles verdrängt weil ich dachte, dass es so leichter wäre. Doch nach einiger Zeit ist alles auf einmal hoch gekommen. Ich habe erst nach und nach darüber geredet. Wie es mir geht, was ich darüber denke usw. Ich habe angefangen meine Gedanken und Ängste niederzuschreiben und habe angefangen mich mit der Krankheit nocheinmal auseinander zu setzen. Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass es mich erdrückt und ich wollte nichts mehr davon höhren. Aber nach und nach ist es leichter geworden. Natürlich ist es nicht nur aufwärts gegangen. Zwischendurch hatte ich sehr starke Durchhänger und habe angefangen zu trinken. Ich bin ein paar Monate jede Woche so oft es ging ausgegangen oder habe mich mit Freunden getroffen um eine "Party zu feiern" - kurz gesagt: ich hatte jeden Tag einen Rausch. Gott sei Dank habe ich dann jemanden kennen gelernt und habe damit aufgehört. Seitdem versuche ich keinen Tropfen mehr zu trinken (was mir zu 99% gelingt).
Naja jetzt rede ich viel mit meiner Familie, beschäftige mich noch immer mit diesem Thema oder ich lerne stundenlang. Wenn es mir schlecht geht, versuche ich mene ganze Energie für etwas anderes, sinnvolles zu verwenden.
Ich weiß nicht wie du dir am leichtesten tust. Aber wenn du jemanden zum Reden brauchst, kannst du mir sehr gerne schreiben.
Ich hoffe ich konnte dir wenigstens ein bisschen helfen.
Gib nur nicht auf. Glaub mir - mit der Zeit wird es besser
