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Alt 11.05.2010, 20:10
Steffi65 Steffi65 ist offline
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Registriert seit: 24.06.2009
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Standard AW: Ich weiß nicht wie ich helfen und damit umgehen soll

Hallo Wassertropfen ,

es tut mir leid das deine Mutter auch krank ist, sie ist bestimmt noch sehr jung wenn du noch in der Ausbildung steckst.
Ich finde es außerdem sehr mutig von dir dich mit so einem heiklen Thema hier an das Forum zuwenden.
Meiner Überzeugung nach hat jeder von uns solche Gedanken, nur die wenigsten trauen sich das laut auszusprechen.
Ich bin auch Angehörige und habe auch einige Probleme mit der Krankheit meiner Mutter, eigentlich am meisten mit ihrer Wesensveränderung.

Das klingt jetzt vielleicht auch sehr egoistisch aber es ist nun mal so das wir, die Angehörigen, ein eigenes Leben haben, ich will nicht das der Krebs meiner Mutter bei uns Zuhause immer präsent ist.
Ich helfe meiner Mutter wo ich nur kann, doch möchte ich auch noch ein Stück weit Unbeschwertheit erleben und das kann ich nur wenn ich mir mal selbst Abstand gewähre.
Ich habe eine Tochter in der Vollpupertät d.h. eine 16 jährige Zicke, da muss ich auch sehr aufpassen das die mir in der Spur läuft. So ganz einfach ist das nicht.
Ich gehe außerdem Vollzeit arbeiten und könnte nicht so einfach mal sagen ich nehme mir ein Jahr eine Auszeit, das ginge finanziell gar nicht und außerdem mache ich meine Arbeit gern.
Mein Leben geht nach dieser schweren Zeit weiter.

Nun bin ich in der glücklichen Lage das meine Mutter noch meinen Vater hat und ich habe auch noch eine Schwester.

Wenn meine Mutter alleine wäre würde sich natürlich wieder alles ganz anders darstellen.

Meine Mutter ist noch kein Pflegefall, sie kann noch fast alles alleine machen, und ansonsten ist ja da auch noch mein Vater.
Bei Manchen hier war das wohl nicht der Fall, klar ist man dann dann automatisch mehr bei dem Angehörigen.

Wenn die Krankheit meiner Mutter sich verschlechtert, und das wird geschehen, müssen wir schauen wie wir für uns alle eine gute Lösung finden.
Doch momentan sehe ich noch nicht das dies nötig wäre.

Wir wohnen alle in einem Ort und das machen wir ganz bewusst so, wir wollten das die Enkelkinder etwas von Oma und Opa haben. Da wir im ländlichen Raum wohnen war das für jeden ein Gewinn.
Uns hat es Freiräume geschaffen und meine Eltern hatten ihre Enkel um sich wann immer sie wollten.
Für mich wäre es niemals in Frage zu kommen z.B. ins Ausland zu ziehen wo ich meine Eltern vielleicht nur einmal im Jahr hätte sehen können.
Und nun ist es auch ein Gewinn weil wir immer da sind wenn sie uns braucht.
Aber dafür muss man doch nicht dauernd aufeinanderhocken.
Trotz allem habe ich immer das Gefühl nicht genug gemacht zu haben, dieses Gefühl hat man sicherlich nicht wenn ich viel öfter da wäre, doch den Kompromiss muss ich eingehen weil ich, wie schon erwähnt noch eine Familie habe mit der ich, trotz allem, ein halbwegs normales Leben führen will.

LG Steffi
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