Einzelnen Beitrag anzeigen
  #4  
Alt 01.07.2010, 21:38
ulla46 ulla46 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.07.2006
Ort: Mettmann
Beiträge: 986
Standard AW: Noch ne Tochter mit nem Vater ...

Hallo Kasandra,
ich denke, du machst das mit deinem Vater ganz richtig. Sei sensibel dafür, wann er Aufmunterung braucht und wann er sich zurückziehen möchte. Am besten Frage ihn, was er möchte, aber bedränge ihn nicht. Was ich persönlich gar nicht abhaben konnte, waren so Sätze, wie "du musst kämpfen" usw., denn den Krebs mit Willen besiegen zu wollen, funktioniert nicht. Unser Körper und nicht unser Kopf kämpft mir den Krebszellen. Dazu braucht der Körper Ruhe, Entspannung. Wenn wir unbedingt kämpfen wollen, bedeutet das Stress und Anspannung, und das sind Zustände, in denen die Krebszellen sich eher vermehren. Wenn du deinen Vater ablenken kannst, ihn zum Lachen bringst und Stress so gut es geht fern hältst, ist das hilfreich. (Man weiß heute, dass Betablocker Metastasen verhindern können. Betablocker hemmen Stresshormone!)
Natürlich ist das Verhalten deiner Mutter nicht so ok, aber ich vermute, das ist ihre Art, auf den Schock zu reagieren. Lass ihr Zeit, vielleicht ändert sich das.
Ich finde es prima, wenn du deinen Vater zum Arzt begleitest. Dann kannst du alle Fragen stellen und weißt dann, was Sache ist. Dein Vater wird sicherlich sehr froh darüber sein, wenn du ihn da unterstützst und evtl. für ihn für die beste Therapie "kämpfst". Das Gefühl, dass man sich in dieser schweren Zeit auf jemanden vollkommen verlassen kann, gibt sehr viel Halt und war für mich eigentlich das wichtigste.
Liebe Grüße
Ulla
__________________
SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund.
www.mein-krebs.de
Mit Zitat antworten