Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen
Liebe Susanne,
wenn ich meine Mutter in ihrer Wohnung besuche, dann merke ich deutlich, dass mein Vater fehlt. Das fällt mir schwer und mir tut meine Mutter leid, weil sie jeden Tag diese gemeinsame Wohnung allein erleben muss. Meine Schwestern scheinen den Tod unseres Vaters schneller verarbeitet zu haben, für sie ist wieder Normalität angesagt. So weit bin ich noch nicht und meine Mutter erst recht nicht. Ich hoffe, dass sie sich genügend Zeit nimmt für ihre Trauer, ich werde das auf jeden Fall tun, egal was andere dazu sagen.
Zum Glück habe ich auch noch eine gute Freundin, die ich sicher noch lange mit meinen Gefühlen "nerven" kann.
Wenn ich allein im Garten bin, dann denke ich viel an meinen Vater, halte Zwiesprache.
Meine Kinder sind sehr lieb zur Zeit, sie sind groß geworden, freuen sich, dass ich mehr Zeit für sie habe und haben gelernt, wie gut es ist, den Schutz einer intakten (Groß-)Familie zu haben.
Für heute liebe Grüße Trude.
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