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Alt 06.04.2004, 17:31
Gast
 
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Standard Inflammatorisches Mammakarzinom

Liebe Gerda,
habe folgendes für dich gefunden:

Entzündliches Mammakarzinom


Kennzeichen des entzündlichen Mammakarzinoms ist eine Involvierung subepidermaler Lymphgefäße, die zu einer flächig entzündlichen Rötung der Haut, Wärmeentwicklung, Schmerzhaftigkeit und Ödem führt. Pathologisch können neben der Invasion von Hautlymphgefäßen auch andere primäre Brusttumoren vorhanden sein.

Die hochmaligne Erkrankung ist vergleichsweise selten, verläuft aber äußerst aggressiv mit der Tendenz zu früher Metastasierung. (Dies habe ich auch schon auf vielen anderen Seiten lesen können.- leider)
In der Türkei hatten Mediziner klinische und pathologische Merkmale sowie Mammographie- und Ultraschallbefunde von Patientinnen mit Mammakarzinom ausgewertet, um spezifische Eigenschaften des inflammatorischen Typus herauszuarbeiten (Radiology 2002; 223: 829–838). Günhan-Bilgen et al. hatten dazu die Patientendaten von 2733 Frauen mit 2863 Mammakarzinomen (130 bilaterale Fälle) ausgewertet, deren Diagnose zwischen 1988 und 2000 gestellt worden war. Bei 139 Patientinnen (142 Tumoren) war ein inflammatorisches Mammakarzinom histologisch bestätigt, d. h., sie wiesen Tumoren in subepidermalen Lymphgefäßen auf.

Entzündliche Mammakarzinome zeigten demnach folgende Charakteristika: Das häufigste übereinstimmende Merkmal waren Hautveränderungen (n = 115, 81%). Bei 62% (n = 88) waren Knoten tastbar. Achsellymphknoten waren bei 68% (n = 96) der Karzinome involviert. Alle initialen Mammographien waren auffällig, und bei allen Frauen zeigten sich mehrere pathologische Befunde. Am häufigsten waren Hautverdickungen (n = 119, 84%). Weitere Bilder waren eine diffus erhöhte Gewebedichte (n = 53, 37%), Trabekelverdickungen (n = 115, 81%), Knoten (n = 23, 16%), Asymmetrien in der fokalen Dichte (n = 87, 61%), Mikroverkalkungen (n = 80, 56%), Mamilleneinziehung (n = 61, 43%) sowie eine axilläre Lymphadenopathie (n = 34, 24%). Im Ultraschall waren wiederum Hautverdickungen (n = 136, 96%) das prominenteste Merkmal. Zudem wurden erweiterte Lymph- und Blutgefäße festgestellt (n = 96, 68%), solide Massen von 0,7–9,5cm Größe (n = 114, 80%) sowie eine Invasion der Brustmuskulatur (n = 14, 10%). Bei 52 Karzinomen (37%) waren fokale Bereiche parenchymalen Schallschattens ohne Bildung einer Masse auffällig. Eine Lymphadenopathie der Achsellymphknoten wurde per Ultraschall bei 104 Karzinomen (73%) festgestellt.

Bei Vorliegen isolierter Entzündungsmerkmale ist ein entzündliches Mammakarzinom wahrscheinlich. Für den Radiologen wichtig sind zusätzliche mammographische Befunde, wie z. B. extensive Verdickungen von Haut und Bindegewebe sowie eine diffus erhöhte Brustdichte. Zusätzliche Knoten bzw. Mikroverkalkungen sind beim entzündlichen Mammakarzinom zwar häufig, können aber auch fehlen.


Dr. Katrin Appel, Essen

Liebe Gerda,
ich wünsche dir alles Glück der Welt und steck den Kopf nicht in den Sand.
Lizzy
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