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Alt 08.09.2010, 19:14
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Wasser13 Wasser13 ist offline
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Standard AW: Brustkrebs - Metastasen - Rollstuhl, wie kann ich meiner Mama Kraft geben?

Hallo Janine,

vielleicht ist die Situation gerade im Augenblick für Deine Mutter einfach zu viel. Vielleicht ist sie gerade überfordert ... (?) ...

So wie Du schilderst, hat sich ihr Zustand ja sehr schnell verändert. Das muss man dann auch erstmal verarbeiten. Eben noch waren nur die Gelenke steif, schlagartig kommt sie nicht mehr alleine hoch. Die Ereignisse haben sich überschlagen (sowohl für sie als auch für Euch). ... Offen gestanden: ich wüßte nicht, wie ich darauf reagieren würde. Ob ich da nicht auch vor Verzweiflung die Flinte in's Korn werfen würde, mich nach dem Sinn eines Eingriffes fragen würde ... Und dann so von jetzt auf sofort einer OP zustimmen ... da werden einem ja auch nicht nur die Chancen sondern auch die Risiken dargelegt.

Vielleicht bringt Euch (alle) tatsächlich ein Gespräch mit einem Psychologen ein kleines Stück weiter - oder bringt wenigstens Ruhe in die Situation. Sprecht doch mal mit der onkologischen Abteilung des Krankenhauses ... Und vielleicht gibt es ja auch noch andere/weitere Behandlungsmöglichkeiten, die Möglichkeit, eine weitere ärztliche Meinung einzuholen ...

Was Deine Selbstvorwürfe zur ersten Erkrankung Deiner Mutter betrifft: mach' es Dir nicht so schwer. Du warst damals noch so jung ... in dem Alter hat man noch so viele andere Dinge (Schule, Ausbildung, Freunde, Hobby ...) da nimmt man das ganze Ausmaß vielleicht noch gar nicht ganz wahr (ging mir ähnlich - ich war gerade 16 als mein Vater bei einem Autounfall um's Leben kam - ... irgendwie waren die dann folgenden ersten Monate "nicht real"). Wenn Dich die damalige Situation bis heute belastet - sprich' Dich mit Deiner Mutter hierzu aus, sag' ihr, was Du fühlst, entschuldige Dich oder ... - und vielleicht ist das eine gute Gelegenheit, zu hören, wie sie das damals so empfunden hat. Es ist nicht zu spät ...

Alles Gute und viele Grüße ...
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